Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti közlemények 230-233. (Budapest, 2015)

TANULMÁNYOK - Semmelweis, Karl: Semmelweis Ignác emlékezete és méltatása Ausztriában a 20. és a 21. században

22 Comm, de Hist. Artis Med. 230-233 (2015) in welcher er abschließend feststellte: ,JDie Mehrzahl seiner Zeitgenossen hatte die Lehre von den tierisch-organischen zersetzten Stoffen nicht ernst genommen.Semmelweis konnte nicht, wie sein Freund Markusovszky mit Recht in seiner Polemik gegen Breisky im Jahre 1863 ausführte, zeigen, was jener organische Stoff sei, welcher die Infektion vermittelt und wie er sich in histologischer und chemischer Beziehung verhält. Es musste erst, 20 Jahre nach der Entdeckung der Aetiologie des Puerperalfiebers, die bakteriologische Aera der Me­dizin kommen, es mussten Pasteur und Koch ihre Forschungsergebnisse verbreiten, damit endlich dieser zersetzte tierisch-organische Stoff seine endgültige Klärung finden und der ominöse Ausdruck durch 'pathogene Mikroorganismen' ersetzt werden konnte. Was heute selbstverständlich erscheint, war damals ein Rätsel, dessen Lösung nur dem Scharfblick die­ses genialen Mannes gelingen konnte, der keinen Forscherehrgeiz hatte, nicht als Gelehrter hervortreten wollte, sondern nur beeindruckt war durch das Leiden und Sterben der vielen Wöchnerinnen, den das Mitleid fasste mit den kranken Menschen und der als echter Arzt helfen und heilen wollte. Vor einem Jahrhundert ist in Wien, wie Semmelweis selbst in ei­nem Brief schrieb, die puerperale Sonne aufgegangen. Das Licht kann nicht verlöschen und wird mit einem ewigen Glorienschein das Haupt jenes Mannes umstrahlen, auf dessen Ge­burtshaus in Budapest die Worte stehen: 'Dem Retter der Mütter!... Nichtsdestoweniger ist Semmelweis als Burgenländer natürlich auch Österreicher, und es sind in mehreren Städten der anderen Bundesländer Straßen nach ihm benannt, so auch in Wien. Man darf erwarten, daß die Briefmarkenserien des Jahres 1948 in einer Reihe 'Große Österreicher' auch eine Semmelweis-Marke bringen werden, nachdem dies heuer nicht mehr möglich war Nachdem der Vater von Ignaz Philipp Semmelweis aus Eisenstadt stammte, wurde am 13. Juli 1947 auch von der Burgenländischen Landesregierung eine Semmelweis-Ehrung in Eisenstadt veranstaltet. Im Rahmen dieser Veranstaltung hielt Universitätsprofessor Dr. Leopold Schönbauer, Vorstand der I. Chirurgischen Universitätsklinik Wien, den Festvor­trag. Dr. Schönbauer, der weit über Wien hinaus bekannt war, hat 1944 und in 2. Auflage 1947 das Buch Das medizinische Wien, Geschichte - Werden - Würdigung, herausgebracht, in welchem Ignaz Philipp Semmelweis im Kapitel Geburtshilfe und Gynäkologie 29 Seiten gewidmet sind. Das Allgemeine Krankenhaus Wien gab an M. Schachinger den Auftrag zur Herstellung eines Ölgemäldes nach einem Photo, dieses Bild wurde 1950 fertiggestellt und im AKH / Allgemeines Krankenhaus/ aufgehängt. Auf Vorschlag der Universität Wien erklärte die UNESCO das Jahr 1965, das Jahr der hundertsten Wiederkehr des Todestages von Semmelweis, zum Semmelweis-Gedenkjahr. Aus diesem Anlass fanden zahlreiche Gedenkveranstaltungen für Semmelweis, weltweit und insbesondere in Wien und Budapest statt. Vom Collegium Hungaricum in Wien wurde eine Gedächtnisausstellung gestaltet. Von der Österreichischen Post wurde anlässlich des 100. Todestags von Dr. Ignaz Philipp Semmelweis am 13. August 1965 eine Sonderpostmarke herausgebracht. Der Begleittext wur­de von Dr. Erna Lesky, Direktorin des Institutes für Geschichte der Medizin in Wien verfasst.

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