Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti közlemények 222-225. (Budapest, 2013)
TANULMÁNYOK - Offner Robert: Az orvosi tudás Erdélybe juttatása az Újkorban, erdélyiek külföldi tanulmányai és külföldi orvosok bevándorlása útján
26 Comm, de Hist. Artis Med. 222—225 (2013) kulationen in Wien entfielen hauptsächlich auf das 16. Jahrhundert. Hierzu zählte auch die römisch-katholische konfessionelle Minderheit in Siebenbürgen. Nach Annektierung des Fürstentums Siebenbürgen zum Habsburger Reich (1691) veränderte sich allmählich die konfessionelle Struktur der Bevölkerung. Darüber hinaus war die zentrale Macht sehr an der Bindung der Hörerschaft an die inländischen Universitäten (Wien, Graz, Prag, Tymau etc.) interessiert. Vor der Reform der Wiener Universität durch Gerard van Swieten, um 1750, wurde diese von der protestantischen Mehrheit der Studierenden kaum besucht. Lutherische und calvinische Universitäten zogen die meisten Siebenbürger an, allen voran: Jena, Halle, Leipzig, Göttingen, Frankfurt, Berlin, Erlangen etc. Einige von denen galten damals als führende Universitäten der Frühaufklärung. Nicht wenige Studenten besuchten damals 2 bis 4 Universitäten. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts spielte also bei der Auswahl von Universitäten die Konfession eine entscheidende Rolle. Tab. 2: Die durch Siebenbürger am stärksten frequentierten zehn ausländischen Universitäten (Im. = Immatrikulierte) Im. = Immatrikulation. Spätmittelalter 1292-1520 Tonk (1979) Im. Frühe Neuzeit 1521-1700 Szabó/Tonk (1992) Im. Neuzeit 1701-1849 Szabó/Szögi (1998) Im. Wien 1585 Wittenberg 1152 Wien 1980 Krakau 860 Leiden 268 Jena 669 Padua 38 Wien 240 Halle 326 Bologna 37 Franckor 217 Wittenberg 256 Prag 22 Frankfurti Oder) 191 Leipzig 223 Köln 13 Königsberg 175 Göttingen 214 Ferrara 11 Thorn 137 Franckcr 161 Leipzig 9 Utrecht 114 Berlin 151 Ofen / Buda 6 Heidelberg 112 Frankfurt(Odcr) 148 Perugia 6 Straßburg ] 10 Erlangen 132 Studienorte siebenbürgischer Mediziner Aus der Tab. 2. kann bereits der Haupttrend der studentischen Migration in den drei Epochen erkannt werden. Dennoch sind die gewonnenen Daten bzgl. der Hörer von medizinischen Fakultäten etwas anders als vermutet. Hier zeichnen sich Schwerpunkte und Trends ab, die von der Eigenart des Medizinstudiums jener Zeiten und vom Ruf der einzelnen medizinischen Fakultäten bzw. Lehrer abzuleiten sind. Eine Gliederung in sieben Spalten zeigt dagegen die Tab. 3, um die jeweiligen Entwicklungen - abhängig von bestimmten politischen Veränderungen - noch genauer zu erfassen. Somit ist das Mittelalter in zwei Untereinheiten geteilt (von 1292 bis 1400 und von 1401 bis zur Reformation in Siebenbürgen 1542), die Frühe Neuzeit in zwei ungleiche Zeitabschnitte gespalten (1543 bis 1648 und 1649 bis 1700), ebenso die Neuzeit (1701 bis 1750, 1751 bis 1800 und 1801 bis 1850). Hierbei konnten sogar die Immatrikulations- und Promotionsdaten der 1769 gestifteten ungarischen medizinischen Fakultät an der katholischen Universität Ungarns zu Tymau (Nagyszombat, Trnava) berücksichtigt werden, die 1777 nach Ofen und 1782 endgültig