Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 210-213. (Budapest, 2010)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - Kapronczay Katalin: Egy magyar humanista polihisztor, Zsámhoky János (1531-1584)

Kapronczay K. : Ein ungarischer Polyhistor, János Zsámboky 33 Prozess schrak er nicht zurück, doch alles war vergebens. Von diesen kleinlichen materiel­len Sorgen niedergedrückt, starb er am 13. Juni 1584. Seine Bibliothek Bei der Bewertung des Lebenslaufes von Zsámboky muss seine Bibliothek von europäi­schem Ansehen eine besondere Aufmerksamkeit finden. Die wertvollen Raritäten von Bü­chern und Handschriften kamen in den Besitzđer Wiener Nationalbibliothek. Zsámboky begann schon in seinen frühen Jahren die Sammeltätigkeit. In seinen Pe­regrinationsjahren, sobald ihm die Möglichkeit zur Verfügung stand, kaufte er sich beson­ders wertvolle Handschriften und Druckwerke. Aus den Briefen von György Bóna wissen wir, dass er schon während seines Aufenthaltes in Padua eine Bibliothek besaß, die eine beträchtliche Hilfe zu den Studien leistete. Während seiner langen Wanderungen in Euro­pa schloss er Kontakte mit den bekanntesten Handschriften- und Bücherhändlern, für teures Geld besorgte er sich die griechischen und lateinischen Kodizes, hauptsächlich deshalb, weil seine erstrangige Absicht war, diese in Druck zugeben. Während seines italienischen Aufenthaltes besuchte er die Bibliotheken der Kollegien und verzeichnete sich die wichti­gen Handschriften. Von seiner bibliophilen Leidenschaft geführt war er bestrebt auch ge­druckte Bücher anzukaufen, die er von der Wissenschaftlichkeit her wichtig hielt. Seine Sammlung vermehrte er bewusst, mit ihrem hohen Wert war er im Klaren, und stolz darauf, „er liebte seine Bibliothek sehr, und sprach gern darüber, sie machte ihm Freude, er trug Sorgen um sie" - schreibt György Bóna in einem seiner Briefen." Er selbst formuliert in einem Brief an den namhaften französischen Bibliophilen: Jean Grolier de Serviéres (1479-1565), „... ich habe auf vielerlei Art meine Bibliothek ergänzt und bereichert, meis­tens mit solchen Raritäten versehen, dass sie im Kreis der römischen Kardinäle, oder ita­lienischen Fürsten Neid erwecken soll. "'^ An Theodor Zwinger (1533-1588) schrieb er bei einer Gelegenheit, dass er einen Teil seiner Bibliothek durch Tausch erwarb. 1 . Während seiner Pariser Studien erwarb er seine ersten griechischen Kodizes (Platon , Aristoteles). Seine Reise in Italien verknüpfte er mit einer beträchtlichen Sammlungstätigkeit, kaufte sich Handschriften, Bücher und Antiquitäten, machte Bekanntschaften mit namhaften Hu­manisten. Die meisten Kodizes schaffte er sich in Neapel an. In Rom hatte er die Gelegen­heit zu einer Bekanntschaft mit Fulvius Ursinus (urpsrünglich Orsiñi, Fulvio, 1529- 1600), einer führenden Persönlichkeit des italienischen Humanismus des 16. Jahrhunderts, von dem er maßgebliche archäologische Kenntnisse erlernte. Das wichtigste Ergebnis dieser Reise war, - außer den angekauften Raritäten, - dass er die Methode des Kollationierens der Handschriften sich aneignete, darin ihm Victor¡ųs Petrus (ursprünglich Vettoni, Piet­ro, 1499-1584) und Ursinus zur Hilfe standen. Als er sich in Wien endgültig niederließ, zählte seine Bibliothek bereits 3000 Bände (!), darin 600 unschätzbare griechische und lateinische Kodizes inbegriffen waren. Im Dezember 1573 schrieb Zsámboky in einem 1 1 Magyary-Kossa Gyula: Adatok Sámboky János életéhez [Daten zum Leben von János Sámboky], In: Irodalom­történeti Közlemények, 18 (1908), 3, 369. 1 2 Zit. von Weszprémi, a.a.O. 700. "Zit. Bálint Nagy: a.a.O. O.H. 1929. 73(1929), 35, 886.

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