Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 210-213. (Budapest, 2010)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - Schultheisz Emil: Filozófiaoktatás az orvosképzésben a renszánsz humanizmus idején

Schu heisz E. : Schulphilosophie in der Ausbildung der Ärzte 15 điųm. Ihn konnte Erasmus von Rotterdam als einen vir in omni literaturet singularis be­zeichnen, wie auch Luis Vives in der Präfation zur De disciplinis (153 1) es als einen natür­lichen Besitz des Menschen durchzuackern (universam hanc naturam quasi possessionem suam peragrari!) 3 0 selbst formulierte. Agostino Nifo (1496/70-1538) Professor der Philosophie und ein bedeutender Arzt be­trachtete den Wert der philosophischen Studien für die medizinische Ausbildung als selbst­verständlich. Agostino Nifo war mit allen Schattierungen medizinischer und philosophi­scher Tradition vertraut. Aus Nifos Schriften geht hervor, dass er den Wert der philosophi­schen Studien für die medizinische Ausbildung als selbstverständlich erachtete. 3 1 Es war einer der produktivsten Autoren in den verschiedenen Bereichen der Philosophie, zugleich aber auch ein bedeutender Arzt und Verfasser von mehreren medizinischen Werken. Sein vielbändiger Kommentar zu den einschlägigen aristotelischen Werken, der für die medizi­nische Ausbildung in Italien von grundlegender Bedeutung war, erlebte häufig neue Aufla­gen, und wurde immer wieder zitiert. Der berühmte Arzt und Humanist Girolamo Fra­castoro (1478-1553), „Lehrer von Copernicus" genannt, hielt philosophische Vorlesungen für Medizinstudenten. Fracastoro bekleidete damals eine Professur für Logik und wirkte gleichzeitig als consiliarius anatomicus in Padua. Einen Beweis für die Bedeutung des Philosophiestudiums liefern auch die verschiede­nen propädeutischen Schriften: De modo s ųđeñđi bzw. De modo docendi für das Medizin­studium. Die Autoren der im 16. Jahrhundert verlegten Anleitungen zum Lernen und Leh­ren in der Medizin, übersehen die Bedeutung der Philosophie nicht. Martin Stainpeis (1450-1527), Professor der Medizin an der Universität Wien räumt in seinem Werk: De modo s ųđeñđi in medicina (1520) den philosophischen Schriften einen ausreichenden Platz ein. So auch der namhafte Humanist und Arzt Janųs Cornarius (1500­1558) in dem 1545 erschienenen Werk: De reç is medicinae studiis amplectenđis. Hiero­nymus Mercurialis (1530-1606) hielt spezielle Vorlesungen über die Methode des Med¡­zinstudiums. In der zurückgebliebenen Handschrift: De modo s ųđeñđi (um 1570) sind neben den Klassikern der Medizin Plato, Aristoteles und dessen Schüler Theophrastus (cca 280 v. Chr.) unter den dringend empfohlenen Autoren verzeichnet, sowie auch die Neoteri­ci Vesal und Jean Ferne (1485-1558). Ähnlich äußert sich der dänische Arzt, Philosoph und Theologe Caspar Bartholin im Consilium đe studio medico inchoando continuanđo et absolvendo (1628). Logik und Naturphilosophie sei für den Arzt unentbehrlich, wobei auch Metaphysik nicht zu vernachlässigen ist, - schreibt Bartholin. Caspar Bartholin (1585­1629) verfass e eine Abhandlung unter dem Titel De studio medico, worin er einen Plan fürs medizinische Curriculum entwarf, nicht ohne die Forderung aufzustellen, Naturphilo­sophie und Mathematik sind für den Arzt ebenso wichtig, wie die Ethik für den Juristen f¯ Gering ist die Zahl jener Humanisten, die die „Einheit" von Philosophie und Medizin nicht akzeptieren. Coluccio Salutati (1331-1406) versucht die beiden Fächer zu trennen, er 11 1 Zitiert nach Schipperges, H.: Zur Wirkungsgeschichte des Arabismus in Spanien. In: Ders.: Arabische Medizin im lateinischen Mittelalter. Berlin-New-York, 1978, 130. 3 1 Einführung in Nifos Werke über Aristoteles, siehe bei Lohr, C.H.: Renaissance Latin Aristotle Commentaries. Ren. Quarterly 12 (1979), 532-539. 3 2 "Physica vero et mathesis quam sunt in rem medici, ųųam ethica iurisconsidti. Ubi enim desinit physicus, ibi incipit medicus" gedruckt bei Hermann Conring, In universem artem medicam singulas partes eiųs mtroductio. Hrsg. Schelhammer, G.C., Speyer, 1687. Die zitierte Textstelle in II. 10.

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