Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 210-213. (Budapest, 2010)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - Schultheisz Emil: Filozófiaoktatás az orvosképzésben a renszánsz humanizmus idején

Schu heis z E. : Schulphilosophie in der Ausbildung der Ärzte 13 ehe die italienischen Universitäten im Mittelalter einnahmen. Sie dienten von Haus aus in erster Linie der Vorbereitung auf bestimmte Laienberufe, und hatten bis weit ins 14. Jahr­hundert hinein keine selbständigen theologischen Fakultäten, deren Aufgaben meist von Ordensschulen wahrgenommen wurden. Hier und da waren auch an den theologischen Vorlesungen im Rahmen der Fakultät, Studenten der Medizin und der „artes liberales" ver­eint zugegen. Im Zeichen der Laienbildung, die in der italienischen Universität bis zur Ge­genreformation dominierte, entstanden in Italien Hohe Schulen für Mediziner und Juristen: Die medizinische Schule in Salerno, die „Civitas Hippocratica " zu Beginn des 1 1. Jahr­hunderts, und die juristische Fakultät in Bologna, „legum mater ", gegen Ende des 12. Jahr­hunderts. 1 7 Neuere Untersuchungen zeigten, dass die humanistische Bildungsbewegung und die Universität - als Hort der mittelalterlichen Scholastik - nicht einander feindlich gegenüber standen. Es gab zwar Spannungen zwischen Humanismus und Universität, doch überwog doch die gegenseitige Befruchtung, was auch im Studium der Philosophie in der Ausbil­dung der Ärzte zum Ausdruck kam. Es ist bekannt, dass die Fächer Medizin und Philoso­phie in den Studienplänen der italienischen Universitäten des Spätmittelalters und der Re­naissance in enger Verbindung standen, in dem Logik und Philosophie zuerst als Propädeu­tik zum eigentlichen Medizinstudium betrachtet wurden. 1 8 Dieses Studium hat seinen Anfang in der Antike. Schon bei Hippokrates findet man das Ideal des „philosophischen Arztes", als fester Bestandteil kommt Philosophie in der Aus­bildung bei Galen vor. Noch ¡m 16. Jahrhundert, im „Modus docendi et đ¡sçeñđi medici­nám in Ingolstadiana Academia " wird Galens „Quod medicus optimus etiam sit philo­sophus" hervorgehoben. Galens par excellence philosophische Tätigkeit, vor allem auf dem Gebiet der Aussagelogik, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Dem eigentli­chen Medizinstudium ging schon ¡m Mittelalter ein Studium der Logik voraus: „Da"- so lautet die Begründung - „niemals die Wissenschaft der Medizin gewusst werden kann, ohne dass man vorher etwas von Logik gelesen weiß, so befehlen wir, dass keiner Medizin stu­diere, der nicht vorher mindestens drei Jahre Logik getrieben hat. " / y Am Anfang verlief der curriculare Aufstieg üblicherweise von der Logik ausgegangen über die Philosophie, und bewegte sich zur Medizin hin. Es gab eine bestimmt Hierarchie im mittelalterlichen Hochschulunterricht: Der erste Platz gebührt den Logikern, der Natur­philosoph steht über ihm, der Mediziner aber ganz oben, wobei hier die Theoretic! den Praktikern im Allgemeinen überlegen waren. Diese Hierarchie zeigte sich auch in der ge­sellschaftlichen Beurteilung der Professoren, wie dies in einzelnen Biographen der Ma­gistri und Doctores festzustellen ist, z. B. bei Aldrovandir" Mit dem Studium der Logik werden die ersten Kontakte zwischen der Medizin und Phi­losophie geknüpft, erweitert und vertieft, als man die aristotelische Naturphilosophie, die Physik in das Curriculum einbezieht. Ihren Ausdruck findet diese Verbindung mit der Na­1 7 Siehe dazu Buck, A.: Die Rezeption des Humanismus an den juristischen und medizinischen Fakultäten der italienischen Universitäten, In: Keil, G.: - Moeller, B. - Trüsen, W.: Der Humanismus und die oberen Fakultäten. Weinheim, Acta Humaniora VCM, 1987. 102. "*Daher stammt die erste medizinische Prüfung in den naturwissenschaftlichen Fächern noch im frühen 19. Jahrhundert, die als Tentamen philosophicumb<¿7.e'\chnet wurde. 1 9 Siehe die „Konstitutionen von Me ß " des Normannen Königs Friedrich II. 1231. 2 0 Dizionario Biografico degli ¡taliani, II. 1960. 118.

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