Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 202-205. (Budapest, 2008)

ADATTÁR — DOCUMENTS - SEMMELWEIS, Karl: Ergänzungen zum Stammdatenblatt der Familie Semmelweis. - Kiegészítések a Semmelweis család családfájához

Die Ahnen der Familie Semmelweis lebten in der Gegend von Marz, Sieggraben, Kobersdorf und Oberpetersdorf im heutigen Burgenland. Der Familienname Semmelweis wurde nach derzeitigem Wissensstand erstmals im Jahre 1570 in einem Bergregisterbuch der Grafschaft Forchtenstein erwähnt. Danach besass ein Merth Semmelweis in Marz 1 Achtel und 1 „halbs Sechzehntel" Weingarten. Im Bergregis­terbuch aus 1586 wird auf Seite 202 ein Hans Semmelweisz ebenfalls als Weingartenbe­sitzer von Marz erwähnt. Die Familie dürfte aber, wie aus späteren Matrikeneintragungen zu schliessen ist, in Sieggraben zu Hause gewesen sein. 1667 finden wir den Namen Semmel­weis in einem Urbar der Herrschaft Kobersdorf, in dem auf Seite 79 ein „Jergh Semmel­waeisz (von Golliszen grinten)" in Pettersdorf, also Oberpetersdorf, genannt wird. Aus 1682 ist wieder ein „Hans Semmelweis, ein Schmied, diesmal aus Cobersdorf in Niederungarn" gebürtig, bekannt, der am 14. August 1682 Bürger von Bayreuth wird und dort die Witwe des weiland Schmiedemeister Georg Rödel ehelicht. Leider reichen die Pfarrmatriken im allgemeinen über die Mitte des 17. Jahrhunderts nicht zurück und so finden wir in den Matriken der Pfarre von Marz, wohin Sieggraben damals als Filiale gehört hat, auch den Namen Semmelweis das erstemal erst im Jahre 1692. Am 16. September 1692 ist der „Erbare Junggesöl Jörg Semmehveiss mit der Tugendsamen Jungfrau Kunygundt Copuliert worden" (Taufmatriken der röm. kath. Pfarre Marz, Diöze­sanarchiv, Eisenstadt). Es handelte sich um die erste Eheschliessung des Ururgrossvaters von Ignaz Philipp Semmelweis, der noch zwei weitere folgten. Die Geburtsdaten seiner beiden Söhne Josef und Johann aus zweiter Ehe, die später nach Eisenstadt kamen, konnten bisher nicht aufgefunden werden, obwohl sie sicherlich in Sieggraben geboren sind. In Eisenstadt finden wir den Namen Semmel weis das erstemal in der Ehematrik der Stadtpfarre (jetzt Dompfarre) im Jahre 1739. Am 11. Jänner dieses Jahres heiratet Josef Semmelweis, Sohn des weiland Georg Semmelweis „gewesten Nachbars in Sigraben, die tugendsame Anna Reiterin, Weyl: Hanns Reiter...gewesten Bürgers allhier rückgelassenen Wittib.:." Josef Semmelweis kam also aus Sieggraben nach Eisenstadt, was übrigens auch aus einer Eintragung in den Ratsprotokollen der königlichen Freistadt Eisenstadt aus 1742 in Angelegenheit der Bürgerrechtsverleihung eindeutig hervorgeht, da er dafür eine Art Leumundszeugnis des Gerichtes von Sieggraben vorlegen musste. Mit ihm zugleich oder vielleicht etwas später dürfte auch sein Bruder Johann, der Urgrossvater des Ignaz Philipp, nach Eisenstadt gekommen sein. Dieser heiratete am 21. November 1746 in Eisenstadt die Theresia Gschaider, als Trauzeuge fungierte sein Bruder Josef. Bei der Geburt des ersten Sohnes Johann Petrus am 19. Oktober 1751 wird er in der Taufmatrik bereits als „civis" Bürger, bezeichnet, dürfte also inzwischen auch das Bürgerrecht der Freistadt Eisenstadt erworben haben. Johann Petrus ehelichte am 30. Juni 1776 die aus Kleinhöflein (jetzt ein Stadtteil von Eisenstadt) stammende Anna Maria Lidl. Ihr erstes Kind war Josef, geboren am 30. Jänner 1778 in Eisenstadt, der Vater des Ignaz Philipp, der um die Jahrhundertwende nach Ofen ausgewandert ist. Ihren Lebensunterhalt bestritt die Familie Semmelweis hauptsächlich durch den Betrieb einer Landwirtschaft, auch der Betrieb einer Mühle oder der Beruf des Schmiedehandwerks ist überliefert. Nach der Übersiedlung nach Eisenstadt wurde die Landwirtschaft über­wiegend als Weinbau betrieben. Johann Petrus wurde in den Ratsprotokollen als „Hauer" (= Weinbauer) bezeichnet. Auch die lateinische Bezeichnung „fossor" = Weinbauer wurde in

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