Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 200-201. (Budapest, 2007)

KISEBB KÖZLEMÉNYEK — COMMUNICATIONS - OFFNER, Robert: Der Klausenburger Arzt Johannes Hertelius (1565-1612) und sein Beitrag in der Beschreibung Siebenbürgens im Giovanni Antonio Maginis Werk: Geographiae Universae tum veteris tum novae absolutissimum opus (1596) - Johannes Hertelius (1565-1612) kolozsvári orvos adaléka Erdély földrajzi leírásához Giovanni Antonio Magini Geographiae Universae tum veteris tum novae absolutissimum opus című munkájában (1596)

Als Vorgänger des betagten Cortuso wirkte der gebürtige Königsberger Melchior Wieland (1520-1589), - auf italienisch Melchiorre Guilandino - als Aufseher, oder Direktor des Botanischen Gartens (prefetto dell'Orto botanico), sowie Lehrer der Kräuterkunde (lettore dei semplici)? 1 Er könnte Vorbild für Hertelius gewesen sein. Als nach seinem Tod 1590 Cortuso zur Leitung des Botanischen Gartens und als Lehrer der Botanik berufen wurde (1590), war dieser bereits 77 Jahre alt und schaffte er all diese Aufgaben nicht mehr ganz alleine zu verrichten. Somit könnte ihm die Assistenz von Hertelius mehr als willkommen gewesen sein. Dennoch scheint diese Kooperation de facto nur ein halbes Jahr lang gedauert zu haben, wie dies aus einer italienischen Quelle zu entnehmen ist: 38 „(G. A. Cortuso) Era già molto anziano, alla data délia sua nomina, e cosifu chiamato, per ajutarlo a raccogliere plante per l'Orto sui monti, Giovanni Hörtel (o Hertel o Hertelius). Poiché questi, perô, pretendeva una parte dello stipendio del Cortuso, che era di 100 fiorini, la collaborazione dura moltopoco: dal 9 settembre 1592 all' 11 febbraio 1593." Als einer der Gründe für die kurze Zusammenarbeit vom 9. September 1592 bis zum 11. Februar 1593 wird genannt, dass Hertelius für die Umsetzung seines Auftrages, Pflanzen aus den Bergen zu besorgen, einen Honorar in Höhe von 100 Florin aus dem Lohn seines Lehrers Cortuso beansprucht haben soll. Allerdings kann dies nicht der Hauptgrund für die Kürze der Kooperation gewesen sein, denn ein namentlich nicht bekannter italienischer Kollege suchte ihn wiederholt an der Ausübung seines Amtes zu hindern. In seiner Bedrängnis bat er sogar die Versammlung der Artisten, deren Syndicus er war, durch den Rektor, beim Rat von Venedig - der vorgesetzten Behörde der Universität Padua - um Gerechtigkeit für ihn einzukommen. Am 16. Dezember 1592 beschloss die Natio Germanica Artistarum einstimmig die Intervention für ihn. 39 Seinem Ziel, unbehelligt Botanik lehren zu können, scheint ihn diese Aktion ihn nicht näher gebracht zu haben. Die botanischen Ambitionen von Hertelius standen also nicht unter günstigen Gestirnen, denn aus einem Brief seines Landsmanns und Freundes György Kornis vom 25. Juli 1593 - der mittlerweile ebenfalls in Padua studierte - erfahrt die Nachwelt, dass zu jener Zeit die universitären Karriereplänen von Hertelius bereits als gescheitert galten und der nun ratlose junge Mann nicht mehr recht wüsste, was er tun sollte: 40 „(...) ich verstehe, dass es mit ihm so gekommen ist und habe alles längst vorausgese­hen. Ich habe gewusst, dass Herrn Hertelius Bemühungen fruchtlos sind. So oft er es ihm aber sagte, habe er sich geärgert. Nun sehe Hertelius ein, dass er zwischen zwei Stühlen am Boden sitze. Auch noch die Gärtnerei habe man ihm genommen, besser gesagt, eigentlich nie in die Hand geben wollen. Er ginge wohl gerne nach Hause, aber einerseits schäme er sich, andererseits wisse er nicht woraufhin (...) propter quam vadimonium deseri potuisset, itaquae dignus est, qui ad agnatos et gentiles reducatur. (...)." Bekannt ist nämlich, dass die Leitung der Universität zu Padua einschließlich der Obrigkeit zu Venedig 1593 den damals bereits namhaften Arzt und Botaniker Prospero 37 http://de.wikipedia.org/wiki/Melchior_Wieland (30.12.2006) 3!t Minelli, A.: L'Orto botanico di Padova 1545-1995. Venezia 1996. 62. 39 Er habe in den darauf folgenden Monaten seinen Landsleuten die Abreise in die Heimat wiederholt in Aussicht gestellt, ja sogar eidlich beschworen haben, ohne aber Ernst zu machen. Vgl. Klein, K. K.: 1932. 382-384: „Doctissimus vir Dominus Iohannes Hertelius, nuper in professorum numerum adscitus et plantarum explana­tioni praefectus". 40 Veress, E.:1941. 260; Binder, P.: Utazások a régi Európában (Reisen im alten Europa). Bukarest, 1976. 68.

Next

/
Thumbnails
Contents