Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 200-201. (Budapest, 2007)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK — COMMUNICATIONS - OFFNER, Robert: Der Klausenburger Arzt Johannes Hertelius (1565-1612) und sein Beitrag in der Beschreibung Siebenbürgens im Giovanni Antonio Maginis Werk: Geographiae Universae tum veteris tum novae absolutissimum opus (1596) - Johannes Hertelius (1565-1612) kolozsvári orvos adaléka Erdély földrajzi leírásához Giovanni Antonio Magini Geographiae Universae tum veteris tum novae absolutissimum opus című munkájában (1596)
losophie und der Medizin in Padua. Ein ganz wichtiges Andenken für seine erfolgreichen Vermittlerdienste als Syndikus genoss er hohes Ansehen. Als Beweis für die außergewöhnliche Wertschätzung der Studentenschaft wurde ihm im Korridor des ersten Obergeschoßes des alten Palazzo il Bo eine Gedenktafel mit folgender Inschrift gewidmet 33 IOANni HERTELIO TRANSYLvanO SINDICO MERITISsimO ARTistarum VNI: VERsitas PerPetuO Posuit ANno MDXCI. Bislang unbekannt war dagegen, dass neben dieser Tafel die Büste eines jungen Mannes im gleichen Torbogen (Abb. 2), nahe am Theatrum Anatomicum, in unmittelbarer Nachbarschaft der Gedenktafeln weltberühmter Medizindozenten wie: Johannes Vesling und Girolamo Fabrici d'Aquapendente gerade Johannes Hertelius darstellt. Diese, in gutem Zustand erhaltene Plastik ist ein merkwürdiges Andenken unter allen bekannten Erinnerungen (Schriften, Immatrikulationen, Gedenktäfelchen, Grabdenkmälern etc.) an die zahlreichen ungarländischen Studierenden in Padua. Die von der bekannten Universitätshistorikerin Rosetti (1983) identifizierte und beschriebene Büste von Hertelius dürfte aus kulturhistorischer Sicht - zumindest für Siebenbürgen - als relevante und neue Erkenntnis gelten. 34 Botanische Ambitionen in Padua Botanische Gärten (Hortus medicus) waren damals bereits etablierte Lehreinrichtungen der medizinischen Fakultäten, mit dem Ziel, die Heilkräuterkunde praxisnah zu vermitteln. Die 1545 gegründete Orto Botanico di Padova (Abb. 3) zählte zu jener Zeit zu den wichtigsten Lehr- und Forschungsstätten auf diesem Gebiet, nicht zuletzt, weil nach der Entdeckung der „neuen Welt" zahlreiche Expeditionen in überseeischen Ländern zur Folge hatten. So manche spätere Kulturpflanzen wurden hier zum ersten Male in Europa gezüchtet, wie z.B.: die Agave (1560), der Flieder (1565), die Sonnenblume (1568), sogar die Kartoffeln (1590), - gerade zur Hertelius Aufeathaltzeit! - der Jasmin (1590), der Rhabarber (1612), um nur einige der bekanntesten Pflanzen zu nennen. 35 Als „frischgebackener" Doktor der Philosophie und der Medizin (1591) scheint Hertelius an einer universitären Laufbahn an der damals europaweit fuhrenden Medizinschule zu Padua interessiert gewesen zu sein. Es ist nämlich überliefert, dass er nach Promotion nicht die Heimreise antrat, sondern als Assistent des Lehrers der Botanik Giacomo Antonio Cortuso (1513-1603) wirkte, der seinen Verpflichtungen im Unterricht und als Vorstand des Gartens alleine nicht mehr nachkam: 36 tilitate Hungáriáé, Patavii, M.D.XC. Apud Paulum Meiettvm. Ein Epigramm von J. Hertelius, Septemcastrensis (Patavii, 12. Mai 1590) Apponyi: Hungarica, Bd. I, Nr. 532; Quelle: http://online. arcanum.hu/nxt/gateway.dll?f=templates&fn=default.htm&vid=arc:user. (22.01.2007) Veress, E.:1915. 95-99; Favaro, A.: 1911-12, 7. Rosetti, L.: Gli stemi dello studio di Padova. Trieste, 1983. 388-389; Veress, E.: 1915. 107. Fichtner, G. & Siefert, H.: Padua, Medizinhistorische Reisen. 2, Stuttgart/New York, 1978. 100-101; 94-95. Weszprémi, L: 1960. 144; Veress, E.: 1941.210.