Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 198-199. (Budapest, 2007)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - KÓTYUK, Erzsébet: Das Gesundheitswesen der Transkarpaten-Region in der Tschechoslowakischen Ära (1919-1939). - (Közegészségügy Kárpátalján a csehszlovák korban (1919-1939))

richtung der Arbeit. Der ständige Wohnort dieser Ärzte musste in jenem Bezirk sein, wo ihre Arbeitsstelle war, denn man verpflichtete sie neben ihrer Heiltätigkeit auch sanitäre Aufgaben zu verrichten. Ihre Arbeit wurde von der Gesundheitlichen Referatur kontrolliert, die in Ungvár ihren Sitz hatte. Diese Weisungen hatten zwar ihre positiven Auswirkungen im Vergleich zu den früheren Perioden, konnten aber die dringende Not der gesund­heitlichen Versorgung nicht lösen. Eine große Sorge war für die Behörden, dass die Ärzte sich erstens in den größeren Städten niederließen. Die Folge davon war, dass die Stadtbewohner gut, die Dorfbewohner kaum, Kranke der Berggemeinden überhaupt nicht versorgt werden konnten. Zu jener Zeit gab es in der Region insgesamt 4 Krankenhäuser: in Ungvár, Munkács, Beregszász und Nagyszőlős. Auf einen Arzt fielen 20.000 Menschen. Von den Infektionskrankheiten tobte vor allem die Tuberkulose, die mehr Opfer forderte als die anderen Krankheiten insgesamt. Um die miserable Lage etwas zu verbessern, rief man 1922 in Munkács den ersten Ärzte­kongress der Transkarpaten-Region zusammen, wo ein Verordnungsplan zur Bekämpfung der Tuberkulose angenommen wurde. Zur Vorbeugung bzw. zur Isolierung der Infizierten wurden Filterstationen eingerichtet und Pläne bearbeitet, dass neben den Krankenhäusern Pavillons aufgestellt werden, wo die Kranken untergebracht und betreut werden können. Die Nachbe­handlung sollte in Sanatorien geschehen. Eine immer größere Sorge bereitete die steigende Zahl der syphilitischen Infizierten, in den tief gelegenen Gebieten erschien die Malarie, in den Bergen infolge des jodarmen Trinkwassers tauchte immer öfters die Struma auf. Die Behörden sahen ihre wichtigste Aufgabe noch immer im Kampf gegen die Infek­tionskrankheiten. Die gesundheitlichen Behörden setzten sich das Ziel, dass möglicherweise alle Städte und Dörfer mit gutem Trinkwasser versorgt werden. In zwei Großstädten: Ung­vár und Munkács bauten sie das Wasserleitungsnetz aus, und entwickelten Pläne zu der Kanalisation. Die gesundheitlichen Behörden haben die Reihenuntersuchungen der Einwohner der weit gelegenen und schwer annähernden Dörfer mit den Organisationen des Roten Kreuzes verwirklicht. Das Rote Kreuz der Vereinigten Staaten Amerikas hat einen Sanitätszug mit allen nötigen Ausrüstungen und Medikamenten der tschechischen Rot-Kreuz-Organisation zur Verfügung gestellt, der vor allem bei der Impfung gegen die Infektionskrankheiten und bei der Transportierung der Kranken gute Dienste leistete. Nach dem Muster des Sanitätszuges wurde vom Tschechoslowakischen Roten Kreuz in geschlossenen Einheiten Sanitätswagen-Konvoys zusammengestellt, die in dieser Region zirkulierten. Sie waren mit Transport-, Laboratorien- und Desinfizierungsmöglichkeiten ausgerüstet, und konnten auch das Baden der Bevölkerung ermöglichen. Ihre Hauptaufgabe war aber die Filtrierung der Krankenfalle und die Vorbeugung. Die statistischen Aufnahmen bewiesen eindeutig, dass die Karpatenregion Kranken­häuser brauchte, die Bettenzahl der vorhandenen aber beträchtlich erhöht werden muss. Im Interesse der besseren gesundheitlichen Versorgung dieser Region hat die Prager Regierung ein Programm entwickelt, das das Bauen von neuen Krankenhäusern bestrebte. Als erstes hat das Tschechoslowakische Rote Kreuz schon im Jahr 1920 in der ehemali­gen ungarischen Kronstadt Pluszt, - die ein Bezirkssitz war - ein Epidemiekrankenhaus mit 60 Betten aufgebaut. Diese Institution wurde ab 1921 unter die Aufsicht des Prager Ge­sundheitlichen Ministeriums, dadurch unter staatliche Aufsicht und Leitung gestellt, es bekam bedeutende Aufgaben zur Aufhebung der Infektionskrankheiten. Außer den Kranken

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