Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 194-195. (Budapest, 2006)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - KAPRONCZAY, Károly: Entwicklung der ungarischen Schulhygiene

die ungarische Schulhygiene übergangsweise zurückfiel, und im Vergleich zu den europäischen Staaten nicht Schritt halten konnte. Die allgemeine Meinung war, daß das eigentliche Gebiet der Schulhygiene die Schule ist, die zugleich auch präventiv die wichtigste Institution der Gesundheitsfürsorge sein muß. An der ungarischen Lage hat auch das Gesetz Nr. 14.532/ 1906 nicht verbessert, das das Aufsichtsrecht des Arztes auch auf die Volksschulen ausbreitete. Wegen Mangel an finanziellen Möglichkeiten und wegen dem Ausbruch des ersten Weltkrieges wurden nicht mal die minimal genommenen Aufgaben konsequent vollzogen. Mit dem Tod von József Fodor ist der große Initiator der Schulhygiene gegangen, der auf wissenschaftlicher Höhe die Probleme lösen wollte. Es sind namhafte Persönlichkeiten unter seiner Hand gewachsen: wie z. B. Henrik Schuschny, Adolf Juba, Károly Pákozdy, Emil Párdány, Armin Bexfelt, Béla Axman, Károly Akoncz, Géza Cservay, Ödön Frank, Ödön Téry, Márton Vladár, Imre Roth, Gusztáv Rieger, Aladár Aujerszky und nicht zuletzt Zsigmond Gerlóczy, die mit ihren Werken die Fachliteratur bereicherten. All ihr Bestreben wurde nicht anerkannt, denn ihr Gehalt reichte kaum zum alltäglichen Leben aus. Sie haben trotzdem von ihrer ärztlichen Praxis abgesagt und sich der Schulhygiene gewidmet. Das wichtigste Werk von József Fodor war, daß er Jahrzehnte hindurch die Ausbildung der Schulärzte leitete, und die Formen, die er entwickelte, lange Zeit hindurch erhalten blieben. Eine Änderung trat erst mit dem Gesetz Nr. 13.618/1926 des Ministeriums für Religion und Unterrichtswesen ein, das diese Aufgabe dem Landesausschuß für Weiterbildung der Ärzte zuteilte. Die Ausbildung der Schulärzte war auf eine kürzere Zeit bestimmt. Sie mußten laut des Gesetzes Nr. 32.155/1926 des Kultusministers Vorlesungen in Chemie, Physik und Naturkunde hören, und erst nach einer gelungenen Prüfung wurden sie zu Professoren der Gesundheitslehre und als Schulärzte erklärt. Das Gesetz Nr. 410/05/033/1929 des Ministeriums für Religion und Unterrichtswesen verpflichtete sie Schulungen für die Schulärzte zu organisieren, und so ist die ganze Angelegenheit wieder unter die Aufsicht der Universitäten gekommen. Im Jahr 1933 ist die irrationale Ausbildung vereinigt worden, 1936 erklärte man, daß eine jede Schule einen Schularzt anstellen muß. 1940 sind neue Modifizierungen eingetreten, die die Kontrollen und schließlich auch die Reihenuntersuchungen als obligatorisch erklärten, weiterhin den Unterricht der Gesundheitslehre vorschrieben. Nach József Fodor wurden Henrik Schuschny und Adolf Juba die Leiter der schulärztlichen Bewegung. Schuschny war der Präsident dieser Bewegung, ein ausgezeichneter Fachschriftsteller, ein Schularzt in der Oberrealschule des V. Bezirkes zu Budapest, zugleich Sekretär des Landesvereins des Gesundheitswesens. In seinem Buch: Iskola és egészség [Schule und Gesundheit] formuliert er fast alle Fragen, die auf eine Lösung warteten. Er gibt eine gute Zusammenfassung jener Bestrebungen und Tendenzen, die das Fach bis dahin aufweisen konnte. Er redigierte das Fachblatt Ifjúság és Egészség [Jugend und Gesundheit]. Adolf Juba war ein Mitglied des Landesrates des Gesundheitswesens, der auch an den Bearbeitungen des Lehrplans der Gesundheitslehre in den Mittelschulen teilnahm. Seine wichtigsten Arbeiten behandeln die Körperkultur, Pädagogik und Gesundheitslehre in den Seminarien für Lehrer und Lehrerinnen. Er nahm an den Arbeiten zur Herausgabe des Gedenkbuches zum 25. Jubiläum der Tätigkeit von Henrik Schuschny teil, das als eine Zusammenfassung jener Kenntnisse war, die sich auf die Schulhygiene bezogen.

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