Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 194-195. (Budapest, 2006)
TANULMÁNYOK — ARTICLES - KAPRONCZAY, Károly: Entwicklung der ungarischen Schulhygiene
gesellschaftliche Hilfe strömte dazu. Dieser Verein bekam 1895 den Namen Weißes Kreuz, Landesverein der Findelhäuser. Im Statut des Weißen Kreuzes sind die Zielsetzungen folgendermaßen zusammengefaßt: Die kranken, mittellosen Kinder sollen unabgesehen von ihrer religiösen, gesellschaftlichen und wohnörtlichen Abstammung eine Pflege bekommen und medizinisch betreut, die Mütter mit ihren Kindern aufgenommen, in den unten angegebenen Sanatorien untergebracht werden. Junge, angehende Ärzte sollen die Möglichkeit zur praktischen Ausübung des Faches der Kinderheilkunde bekommen, die bisher noch nicht genügend entwickelt war. Dieser Verein besaß 1885 bloß eine Institution mit 5 Betten. Eine Entwicklung trat erst dann ein, als der Innenminister verordnete, daß die Pflegekosten von den Dörfern und Wohnorten der Kinder eingesammelt werden sollen. Innerhalb einer kurzen Zeit sind 30 Filial-Heime auf dem Land, und 100 Kinderkolonien veranstaltet worden, und 1897 im Budapester VIII. Bezirk, in der Tűzoltó Straße das Weiße-Kreuz-Zentralhaus eröffnet worden. Von dieser Zeit an stand im Innenministerium und im Ärzteverein die Frage des Kinderschutzes permanent an Tagesordnung. Der eigentliche Plan existierte schon 1893, da aber die Mittel nicht zur Verfügung standen, mußten diese Pläne des Kinderschutzes 1894 an die gesellschaftliche Organisation weitergegeben werden. Auch der Landesrat des Gesundheitswesens brachte seine Meinung zum Ausdruck, weiterhin auch namhafte Ärzte wie József Fodor, Gyula Erőss, Károly Weszelszky, Vilmos Tauffer und andere. Der Kongreß des medizinischen und hygienischen Gesundheitswesens des Jahres 1898 beschleunigte in seinen Statuten die Aufstellung der Organisation des Kinderschutzes im ganzen Land. In seinem XXI. Gesetzartikel des Innenministeriums des Jahres 1898 und in der Verordnung Nr. 50.000/1899 wurde ermöglicht, daß die Verpflegungskosten der verlassenen Kinder im Alter von 0-15. Lebensjahr neben den gesellschaftlichen Organisationen auch vom Landes Krankenpflege Budget getragen werden sollen. Das bedeutete eine enorme Hilfe, daß das Weiße Kreuz ein Landesnetz organisieren konnte. Diese Tatsache ermöglichte einen Aufschwung, der den Millenniums-Feierlichkeiten zu verdanken war. 1913 ist diese Zahl aber auf insgesamt 20 zurückgefallen. Die wichtigsten Organisationen waren die Landesliga für Kinderschutz (1906), Ungarländischcr Arbeiter-Kinderschutz, der Zsófia Landesverein der Kindersanatorien (191 1). Der Erste war Aladár Rózsahegyi, der im Interesse des Kinderschutzes Vorschläge zur Kinder-Ferienbetreuungen machte, die besonderes solche Kinder betroffen hätten, die in den äußeren Bezirken der Großstädte und der Arbeitervierteln lebten. Der Zsófia Landesverein der Kindersanatorien organisierte die Unterbringung der tuberkulosenkranken Kinder in den Sanatorien, für die Ferienunterbringung im Sommer war die Budapester Kinder-Ferien-Kolonie z. B. in Balatonszabadi und Balatonalmádi zuständig. Man hat Sammlungen veranstaltet, deren Betrag an die Kinderorganisationen weitergegeben wurde. Der Landesverein für Kinder- und Säuglingsschutz, den Dezső Temesváry gründete, nahm schon die ungeborenen Kinder und auch die Säuglinge in Schutz, und sorgte für ihre fachgerechte Betreuung. Der Verein baute Hospize für Schwangere und arme Frauen, die im Kindbett lagen. Es wurde auch die Wander-Kinderausstattungshilfe ins Leben gerufen. Aus dieser Organisation entwickelte sich der Stephania-Bund des Landes, der allen Aufgaben des Kinderschutzes gerecht werden konnte. Außer diesen Organisationen