Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 190-193. (Budapest, 2005)

KÖZLEMÉNYEK - COMMUNICATIONS - Rákóczi Katalin: Ungarische Zöglinge des Josephinums (1785-1806)

Gabriely (1744-1806), Anton Beinl von Bienenburg (1749-1820), Joseph Jacob von Plenck, Carl Haberlein 46 (2. Hälfte vom 18. Jh.) Stabsfeldarzt in Ungarn, Joachim (2. Hälfte vom 18. Jh.) Balthasar Molitur 47 (2. Hälfte vom 18. Jh.) Stabschefarzt in Pest, korrespondierendes Mitglied des Josephinums, Staller (2. Hälfte vom 18. Jh.), bzw. die Stabsfeldärzte Valentin Göpferth, Gerhard Vering (1755-1823), die von ihren Dienststellen im Heer ans Josephinum berufen wurden, die Stabschirurgen Simon Jennath und Bredl, weiterhin der Wundarzt zu Wien Ferdinand von Leber (1727-1808), die wahrlich die namhaftesten ihres Faches waren. Ein besonderes Augenmerk bekam die praktische Ausbildung, denn diese war maßgebend bei der genauen Eingruppierung der Kandidaten. In den 1790er Jahren ist schon zu beobachten, daß bei den ungarischen Zöglingen die Examinierung den ungarischen Professoren oder Lehrinstitutionen des Landes überlassen wurde, ihre Qualifizierung, die mitgebrachten Einschätzungen hat man in Wien vollkommen anerkannt und übernommen. Von diesen Jahren angefangen meldeten sich auch öfters qualifiziertere Kandidaten ins Josephinum - darunter befinden sich Magister der Chirurgie, Doktor der Medizin, die in Pest oder Wien diesen Grad erreichten, weiterhin Unterärzte des k. k. Heeres. 90% der ungarischen Praktikanten und Zöglinge stand schon im Dienst einer Einheit der k. k. Armee, oder arbeitete in einem Militärhospital, wo die wichtigsten praktischen Erfahrungen, Fertigkeiten und Kenntnisse angeeignet werden konnten. Da Heereseinheiten im ganzen Gebiet der Monarchie stationierten, ist nicht auffallend, daß die sich zur Aufnahme gemeldeten Ungarn aus Lemberg genauso oft vorkommen wie aus Brünn, Prag, Gumpendorf, Graz usw. Ein kleinerer Teil - zirka 10% der Kandidaten - lernte „privat", wo ein chirurgischer Dienst oder eine zunftmäßige Ausbildung, evtl. Privatschule 48 zu verstehen wäre. Ihre mitgebrachten Kenntnisse mußten gereicht haben, es sind keine Zöglinge eingeschrieben, bei denen die Aufnahme wegen Mangel an Talent oder Fertigkeiten verweigert wurde, oder solche, die mit den Studien nicht Schritt halten konnten. 49 Bei einigen Zöglingen stehen Humaniora, Philosophie und Rhetorik verzeichnet, das seine Erklärung in den Verordnungen der Generale Normativum Sanitatis 50 hatte, denen entsprechend sich zur Aufnahme an die ungarische medizinische Fakultät nur solche Studenten melden durften, die den dreijährigen philosophischen Kurs absolvierten. Als Ausbildungsstätten stehen die medizinischen Fakultäten der Universitäten Tyrnau verzeichnet, - die 1774 nach Ofen, 1784 nach Pest versetzt wurde, - von den ausländischen sind Wien, Prag, Brünn erwähnt, die für die ärztliche Qualifizierung zuständig waren. Unter den „Kollegien" kommen die folgenden Städte vor: Trentschin, Ödenburg, Eisenstadt, Kronstadt, Ofen, Pest 51 Stuhlweißenburg, Kaschau, Preßburg und Schemnitz (Selmec­bánya), wo die Hospitäler der Barmherzigen Brüder und Zivilspitäler funktionierten, die 44 Der Name kommt auch als Haberle vor. 47 Der Name ist auch als Molitor zu lesen. 48 Solche Schule besaß Daniel Fischer in Käsmark, Karl Otto Moller in Neusohhl (Besztercebánya). Vgl. Melzer, J.: Biographieen berühmter Zipser. Kaschau, [1833]. 45-47; Schultheisz (1969). bes. 25 ff. 49 Verzeichnet stehen: wegen „Diebstahl", „Liderlichkeit" entlassen, „enfernt auf eigenen Wunsch", ihre Zahl ist unbedeutend. Sie könnten vielleicht im zivilen Bereich auftauchen. 50 Vgl. Anmerkung 13. 51 Bd. 18: Franz Arbes stammte aus Ofen, wurde examiniert von Stahly in Pest.

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