Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 190-193. (Budapest, 2005)

KÖZLEMÉNYEK - COMMUNICATIONS - Rákóczi Katalin: Ungarische Zöglinge des Josephinums (1785-1806)

war, ist heute nicht mehr genau feststellbar, da 90% der Praktikanten von Gumpendorf ­und auch Zöglinge des Josephinums - einen deutschen Namen führten, einige mit den schönsten ungarischen Namen aber nicht ungarisch sprachen. Der Geburtsort, die Sprachkenntnisse und Stätte der fachlichen Vorbildung geben trotzdem gute Hinweise, und lassen mit großer Wahrscheinlichkeit die Frage beruhigend beantworten. In der Registrierung der Matrikel bedeutet das Wort „Ungarn" nur den mittleren Teil des Landes, denn Oberungarn, Siebenbürgen, das Grenzgebiet, sowie andere Länder der ungarischen Krone jl kommen selbständig vor. In der folgenden Statistik gelten als Ungarn alle in Frage kommenden Praktikanten und Zöglinge, die aus dem historischen Ungarn stammen. Von den 677 immatrikulierten Praktikanten des Gumpendorfer Militärhospitals der Jahre 1781-1785 32 sind 83 als Ungarn anzunehmen; d. h. ein jeder 8. Praktikant war ein Ungar. Die Übersicht läßt sich folgendermaßen gestalten: Jahrgänge Eintragungen Ungarn Proportion Bde 1781-1785 677 83 8 3. Chirurg. Praktikáién 1785-1793 2338 282 8 4. ärztliche Zöglinge 1793-1796 1136 129 8-9! 8. ärztliche Zöglinge 1796-1801 2080 126 16-17! 9. ärztliche Zöglinge 1801-1806 1574 171 9! 18. ärztliche Zöglinge 1789-1806 460 52 9 zivile Chirurgen 3 Die „Kataloge" der Zöglinge der Josephs-Akademie der Jahre 1793 bis 1801 zeigen eine langsame, dann beträchtliche Erhöhung, - die mehr als auf das Doppelte stieg, - aber die Proportionszahlen stabilisieren sich wieder in der gewohnten Höhe. Diese Zahl könnte heute vielleicht eine Geringschätzung auslösen, da Ungarn einen beträchtlichen Teil der Donaumonarchie bildete, doch gehen wir - meines Erachtens nach - nicht falsch, wenn wir zum Vergleich mit den Ungarn nicht das Habsburger Reich, sondern das ganze deutsche Sprachgebiet und noch einige Nachbarstaaten 34 in Betracht ziehen, dessen Söhne sich in 31 So z. B. Kroatien, Slawonien. 32 Ein jeder Band trägt noch eine genauere Betitelung, Bd. 3: Catalogus der Chirurgischen Practicanten in dem kayserlichen königlichen Militär Hospital zu Gumpendorf 1781. Januar, enthält 61 Seiten mit insgesamt 677 Eintragungen; Bd. 4: mit demselben Titel enthält 198 Seiten, insgesamt 2338 Eintragungen; Bd. 8: Catalog die vom Jahre 1793 bey der k.k. medico-chirurgischen Josephs Académie aufgenommenen und zu verschiedenen Regimentern und Spitalern ! verabschickten ärztlichen Zöglinge, 71 Seiten, 1136 Eintragungen; Bd. 9: Protocoll deren in die k.k. Medizinisch-chirurgische Josephs-Academie aufgenommenen Zöglingen und hievon assentierten Unter Feldärzten, am 9. Mai 1796 angefangen, 161 Seiten, 2080 Eintragungen; Bd. 18: Oberfeld­ärztliche Direction. Statusbücher der Zöglinge. Protocoll für die ärztlichen Zöglinge in dem k.k. Josephs Institute Anno 1801- (angefangen), 160 Seiten, 1574 Eintragungen. 33 UA-W. 34 Deutschland findet Erwähnung als Deutsches Reich, Schwaben, Sachsen, Breisgau, Elsaß, Bayern, Franken, Pfalz, Rheinland, Braunschweig und die Städte Kur Mainz, Würzburg, Trier, Bamberg, Nürnberg, Fürstenberg. Torgau in insgesamt 42 Eintragungen. Österreich kommt als Ober-, Vorder- und Nieder-Österreich, Steiermark, Obersteiermark, Mähren, Schlesien, Kärnten, österr. Lombardei vor, in insgesamt 63 Eintragungen. Ungarn ist als Hungarn (Mittlerer Teil des Landes!), Siebenbürgen, Oberungarn, Kroatien, Slawonien, das Grenzgebiet und

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