Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 188-189. (Budapest, 2004)

TANULMÁNYOK - ARTICLES - Lammel, Hans-Uwe: Zum Verhältnis von kulturellem Gedächtnis und Geschichtsschreibung im 18. Jahrhundert. Medizinhistoriographie bei Johann Carl Wilhelm Moehsen (1722-1795). - A kulturális emlékezet és a történetírás viszonya a 18. században. Johann Carl Wilhelm Moehsen (1722-1795) orvostörténeti munkái

Gedächtnismünzen gesammelt, die seit dem 15. Jahrhundert Andenken" berühmter Ärzte angefertigt worden waren. 27 Darüber hinaus verfügte er über griechische und römische Münzen, die zur „Historie der Arzneiwissenschaft" gehören, eine Gemmensammlung in Abgüssen und Originalen, alte und neue Münzen, die Herrscher nach überstandener Krankheit prägen ließen, zum Andenken an grassierende Krankheiten geprägte Stücke, Münzen aus Gold und Silber, „Talismans oder magische Münzen" und Stücke, die besondere Naturbegebenheiten darstellten. Als Hilfsmittel stand ihm u. a. ein Manuskript von Meibom zur Verfügung, 28 das ihm der Hofrat und Direktor Schläger aus Gotha „vor vielen Jahren" zur Lektüre überlassen hatte. Es enthielt „Collectanea aus Münzbüchern, hauptsächlich von denen medicinischen Göttern, die auf Griechischen und Römischen Münzen abgebildet wurden"?^ Auch Lochner habe über einer „História medica nummaria" gesessen, berichtet er, indessen besaß Moehsen keinerlei Information darüber, was deren Verbleib anging. Sein Ziel war, ähnlich dem Vorhaben von Meibom und Lochner, eine Geschichte der Ärzte „aus Münzen zu beschreiben". 30 Dieses Unternehmen war von Anbeginn von einigen Schwierigkeiten begleitet und hat Moehsen 30 Jahre beschäftigt. Die konkrete Ausführung seiner Absicht beschreibt der Autor folgendermaßen: ,Jn denen Beschreibungen der Medaillen, hat man von den Lebensumständen derer Arzneigelehrten, deren Bildnisse in Medaillen aufbehalten worden, nur bloß dasjenige angeführet, was gemeinnützig ist, und in denen gewöhnlichen oder bekannten biographischen Schriften fehlet. Nach Anleitung der jedesmahl abgebildeten Gedächtnismünzen, sind zuweilen kleine moralische, als auch solche Abhandlungen eingeschaltet worden, die neu sind, und sowohl zur alten und neuen Münzwissenschaft, als Historie der Kunst, gehören. Man hat ausserdem noch vorzüglich solche Anmerkungen ausgesucht, so die Geschichte der Arzneigelehrtheit in altern und mittlem Zeiten erklären." 31 Daraus entwickelte sich dann folgende Struktur des Werkes: ,,/. Münzwissenschaft A. Kunstgeschichte der alten Münzen und Medaillen B. Kunstgeschichte der neuern Medaillen-Arbeit Deutschland. Habilitationsschrift, Universität Rostock, 2000. 103-157. Erscheint als Klio und Hippokrates. Eine Liaison littéraire des 18. Jahrhunderts und die Folgen für die Wissenschafiskultur bis 1850 in Deutschland. Steiner: Stuttgart, (voraussichtlich 2005). 27 J. C. W. Moehsen: Beschreibung einer Berlinischen Medaillen=Saniinlung, die vorzüglich aus Gedächtnis=Münzen berühmter Aerzte bestehet; in welchen verschidene Abliandhmgen, zur Erklärung der alten und neuen Münzwissenschaft, ungleichen zur Geschichte der Arzneigelahrtheit und der Literatur eingerücket sind. T. 1, Berlin/Leipzig, 1773. II. 28 Laut Moehsen kursierte die Handschrift unter dem Titel: Florian Sparsio ad rem medicam, ex Nummis antiquis. 29 Moehsen: Beschreibung. I. 30 Ebenda. 3. 31 Ebenda. VI. Als Strategie für den wegen der vielen Kupfer kostspieligen Band entscheidet sich Moehsen für einen wöchentlichen, bogenweisen Vertrieb, denn er müsse Rücksicht auf „meine anderweitigen Geschäfte" nehmen.

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