Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 182-185. (Budapest, 2003)

TANULMÁNYOK - ARTICLES - Antall József - Kapronczay Károly: Das ungarische Gesundheitswesen im Zeitalter des Absolutismus und des Dualismus. (A magyar egészségügy az abszolutizmus és a dualizmus korában)

wichtigsten Kräfte der Reformpolitik führten. Wenn sie taktisch manchmal auch Fehler begangen, war die Planung des Modells des modernen bürgerlichen Staates, die Verfassung der Staats- und Rechtsordnung in den Jahren 1848 und 1867 ihnen zu verdanken. 10 Nicht nur seine politische Philosophie, sonders auch sein humanes Denken hat Eötvös zur Sozialpolitik hingezogen. Neben seinen literarischen Werken zeigt auch sein Werk: Armut in Irland bzw. seine Reden über sein Strafgesetzbuch und das Gefängnissystem das Interesse für gesellschaftliche Probleme. Sein echtes Fachgebiet war die Kulturpolitik. Auf diese zwei Pfeiler müssen wir hinweisen, wenn wir uns an die Charakterisierung der Gesundheitspolitik des Ministers Eötvös und der Zentralisten bzw. an die Untersuchung ihrer Rolle in der Hochschul- und Wissenschaftspolitik wagen wollen. Die Reform der Ärzteausbildung, die großen Bauinvestitionen im Bereich der Universitäten, Aufstellung von Institutionen sind alle diesem Kontakt zu verdanken. Die Tätigkeit der Minister Eötvös und Trefort und die Mitarbeit von Markusovszky, der die Kontinuität sicherte, bildete die Grundlage der modernen ungarischen Ärzteausbildung dieser Jahre, d.h. vom Ende des Reformzeitalters bis zur Periode des Ausgleichs. Die Verwandtschaft der Ideen zwischen dem politischen Kreis um Eötvös und der Mediziner um Balassa ist leicht zu erkennen. In ihren Bestrebungen um das Schaffen eines bürgerlichen Staates mit verfassungsmäßigen und demokratischen Freiheitsrechten waren sie ebenso einig, wie in ihrer Kompromißbereitschaft nach dem Freiheitskampf und im Bestreben um die Verbesserung der Verhältnisse in der Kultur und im Gesundheitswesen. Ihr gemeinsamer Charakterzug war die Verabscheuung aller Fälschungen in der wissenschaftlichen Forschung, sollten sie auch „im Mantel des Patriotismus" auftreten. Sie waren auch in jener Hinsicht einig, daß sie die Annäherung an Österreich nicht nur durch den Kaiser, sondern auch durch die österreichischen Liberalen bzw. durch die Reformer in Wien zu suchen haben. Die allgemeinen politischen und kulturpolitischen Ansichten von Balassa, Markusovszky und Lumniczer sind verwandt mit denen von Eötvös, eben sie liefern das fehlende Programm des Gesundheitswesens für die Zentralisten. Die auf Prevention basierenden sozialen Ansichten stimmen mit dem Programm der medizinischen Prävention der Ärzte überein. Das bezieht sich ebenso auf die Lehren von Semmelweis als auch auf die Betrachtungsweise von Markusovszky, - die sich schon in seiner Dissertation (Der Arzt als Erzieher. Pest, 1844) bemerkbar machten. Nach seinen Ansichten sollte das Gesundheitswesen auf Prävention gebaut werden. Der Kreis der Zentralisten und die Pester Medizinische Schule waren Produkte derselben Periode, derselben sozialpolitischen Richtung, und Träger ihrer allgemeinen und praktischen Politik. Nur als Ergänzung dieser bewußten historisch und medizinhistorisch bestimmbaren Beziehungen können wir ihre persönlichen Kontakte erwähnen. Die Hausärzte der Familie Eötvös und Trefort - wie bereits erwähnt - war jahrzehntelang Balassa (1848), Markusovszky (im Zeitalter des Absolutismus), später Korányi (nach dem Asugleich). Am Sterbebett von Eötvös standen Korányi und Markusovszky." Sie waren für ihn nicht nur Hausärzte, sondern auch seine politischen Berater in Sachen des Gesundheitswesens, sowie Fachexperten der Ärzteausbildung. Kein "'.Antall J.: Eötvös József Politikai Hetilapja és a kiegyezés előkészítése. Századok, 6. (1965) 1099-1130. " FerenczyZ.: Báró Eötvös József. Budapest, 1903. 288.

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