Magyar László szerk.: Orvostörténeti közlemények 158-165. (Budapest, 1997-1998)

BARÁTOK, MUNKATÁRSAK, TANÍTVÁNYOK — FRIENDS, COLLEAGUES AND DISCIPLES - Kölnei Lívia: A Tizennégy Segítőszent kultusza a középkori Magyarországon

ZUSAMMENFASSUNG Am Andenken des XV—XVI. Jahrhunderts Mitteleuropa's ist öfters ein spezifisches Bilds­thema — das Gruppenbild der Vierzehn Nothelfer — zu sehen. Die Gruppe besteht aus elf männlicher und drei weiblicher Heiligen. Hl. Georg, Blasius, Erasmus, Pantaleon, Vitus, Christoph, Dionysius, Ciriakus, Achatius, Eustachius, Egydius, Katharina von Alexandria, Margarethe von Antiochia und Barbara. Diese Abbildungen sind die Dokumenten eines spezifischen gruppenweisen Heiligen­kults. Die Heiligen sind „die Vierzehn Nothelfer", zu den — einzeln und im Gesamtheit im Mittelalter für Hilfe und Verwendung gebeten wurden. In dieser Gruppe war im allen menschlichen Problemen und Krankheiten ein fürbittender Heilige — im deren Leben und Legende solche Momenten waren, die sie zur Hilfe und Beschützungsrolle prädestiniert haben — zu finden. Die Herausbildung des Kultes — auf Grund der verbleibenden gegenstandlichen An­denken — lässt sich auf ersten Jahrzehnten des XIV. Jahrhunderts datieren, die Zentral­städten mit der grössten Einwirkung sind Regensburg, Nürnberg, Würzburg und Bamberg. Im Herausbildung des Kultes haben bedeutende Rollen die Mentalität der Frühgotik, über­wiegend der geistliche Einfluss der Bettelsorden und die frühmittelalterliche deutsche Mystik gespielt. Diese alle haben das Gebetsleben der Laien gestaltet und haben neue — das geistliche Versunkensein hilfenden — Bildtypen ins Leben gerufen. Die Vorstellungen der Vierzehn Nothelfer haben für mittelalterlichen Leute die sieghafte Kirche — „ecclesia triumphans" — dargestellt, und zur gleichen Zeit haben das Versorgungsgefühl dieser Heiligen hervorgerufen. Am Ende des XV. Jahrhunderts haben die — bis dahin mit allgemeiner Hilfsrolle versehenden — Heilige verschiedene spezifische Schutzrollen be­kommen, auf diese Weise die Mitglieden der Vierzehnen — alle beisammen — haben am meisten menschlichen Problemen heilendes und fürbittendes Privileg verfügt. Die Personen der Heiligensgruppe sind relativ ständig, aber kleine Variation vor­kommen; z.B. Nikolaus, Lenard und Sebastian figurieren häufig statt der wenig bekannten Heiligen. Das sog. Vierzehnheiliges Bildtyp ist eine spezifische Variation der Dar­stellungen der Vierzehn Nothelfer, an diesen — nach der Erscheinung eines frankenthaler Hirtenknabe (1445—46) ist das Jesuskind mit vierzehn Engelchen umgehend zu sehen. Der Vierzehn Nothelfer-Kult hat im zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts — besonders im letzten Jahrzehnten 6 in Ungarn angefangen. Auf Grund der bildkünstlerischen und schriftlichen Denkmale kann man drei Zentrumstädte umzeichnen: Kaschau (Kosice), Leutschau (Levoca) und Ödenburg. Von diesen grösseren Zentrumstädte wurden Ludró­falva (Ludrova), Csegöld und Kisszeben (Sabinov) angeregt. Der Kult war noch im Besztercebánya (Banska Bystrica), Garamszentbenedek (Hronsky Benedik), Bártfa (Bardejov) und Liptószentmária (Liptovska Maria) beobachtenbar. Im bedeutenden Zent­rums hat schon vorher die lokale Verehrung der manchen beliebten Nothelfer bestehen. Auf diesen Grund wurde der Gruppenkult gebaut, der sich im mittelalterlichen Ungarn durch die deutsche Wirkung fortgepflanzt hat. Bei uns haben sich die förmlichen und inhaltlichen Gebundenheiten der Abbildungen aufgelockt. Die Spüren des Kultes ist in der gläubige Ausübung noch in der Barockzeit zu beweisen.

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