Varga Benedek szerk.: Orvostörténeti közlemények 141-144. (Budapest, 1993)

TANULMÁNYOK - ESSAYS - Vida, Mária: Der Kosmas- und Damian-Kult in Ungarn im Mittelalter und im Program der Gegenreformation (von 15. bis 18. Jahrhundert)

Ihren Kult erneuerte im 18. Jhdt. der Jesuitenorden. Es mag eine küh­ne Voraussetzung von uns sein, kann sie vielleicht jedoch auch auf die Fra­ge zugleich eine Antwort zu geben, warum dieser Spätkult — trotz seinen bis zur Staatsgründung zurückrei­chenden Traditionen — ein isolierter Kult blieb. Eben, weil er von den Je­suiten angespornt wurde. Selbst an der Medizinischen Fakultät der Uni­versität von Nagyszombat (Trnava) wurde ihr Namenstag nur auf Anhieb von Ignatz Schweger, dem Protome­dicus von Pozsony {Pressburg, Bratis­lava) erst von 1773 an gefeiert. Unter den Darstellungen des ba­rocken Zeitalters und den Tafelbil­dern gotischen Stils gibt es keine Be­ziehung. Unter den übriggebliebenen 10 Tafelbildern bzw. 8 Holzstatuen aus Nordungarn sind insgesamt 2 Le­gendenbruchteilc zu finden: (Kosmas und Damian vor dem Richter, bzw. ihre Enthauptung) vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Für die „Ars medi­ca sacra" wäre es vielleicht eben je­ne, die Szene der „Beintransplation" wichtig, welche aus der Serie fehlt. Eine Verwandschaft mit der zwischen 1320—1330 gemalten Miniaturenserie des Bildlegendariums von Anjou ist jedoch anzunehmen; die beiden Dar­stellungen weisen dieselben Merk­würdigkeiten auf: die Tracht des Me­diziners bzw. die des Apothekers. Auf den Bildern des Legendariums tragen die Figuren die Dok­tortracht der Universität von Bolog­na; auf den Tafelbildern von Szepes­hely ist der eine Heilige in medizinischer, der andere in Apothekertracht zu sehen. Ausser dieser wel­tichen medizinischen Tracht blieben über die andere Darstellungen weder von medizinischen noch genrebildartige Gepräge übrig. Als Beweis für unsere Hypothese dürfen wir noch ein weiteres, wenn auch späteres, so doch in der heimischen Kunst einmaliges Beispiel erwähnen; es handelt sich um zwei erhalten gebliebene Tafelbil­der eines einstigen Flügelaltars mit dem „Fragment der Legende Szepeshely" (Abb. 6—7). Die beiden Titel lauten: „Die Heiligen Kosmas und Damian vor dem Richter" und „Enthauptung des Heiligen Kosmas". Unsere diesbezügliche Studie zielt nicht dahin, die um die Jahrhundertwende 15/16. Jahrhun­dert entstandenen Gemälde zu bewerten: sie hier anzuschliessen bietet sich aufgrund des Entstehungs­ortes und des ikonographischen Inhalts dieser Epoche an. Auch wenn die erhalten gebliebenen Tafeln Abb. 6 Kosmas und Damian vor dem Richter und ihr Märtyrertum. Anfang des 16. Jahrhunderts. Fragment der Legende von Szepeshely. Ungarische Nationalgalerie, Budapest

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