Varga Benedek szerk.: Orvostörténeti közlemények 141-144. (Budapest, 1993)

Búcsúzunk Antall Józseftől

1984 daselbst veranstalteten Zsámboky-Jah restages (109—112/1985), gleichzeitig eine Facsimile­Ausgabe des berühmten Porträt-Albums (Icônes) von János Zsámboky. Endlich erwähnen wir die anläßlich der Internationalen Medizinhistorischen Kongresse herausgegebenen Sonderaus­gaben in Fremdsprachen: Bukarest (Suppl. 4/1970), London (Suppl. 6/1972). Selbstverständlich wurde das Material des in Budapest gehaltenen Kongresses in zwei dicken Bänden veröffentlicht (1976, 1670 p.). József Antall erhielt für seine Tätigkeit auf dem Gebiete der Medizingeschichte und Moseolo­gie zu Recht verschiedene Anerkennungen: Gedenkmedaille István Weszprémi (1971), Gedenk­medaille József Ernyey (1981), Ferenc Móra-Preis (1972) usw. Er wurde Vizepräsident der Inter­nationalen Gesellschaft für Medizingeschichte und Honorar- bzw. korrespondierendes Mitglied zahlreicher ausländischer medizinhistorischer Gesellschaften (der deutschen, britischen, schwedischen, argentinischen, polnischen, bulgarischen und finnischen in 1987). Nicht zuletzt blieb er auch während seiner Amtszeit als Ministerpräsident Vorsitzender des Wissenschaftli­chen Rates des Instituts und Präsident der Ungarischen Gesellschaft für Medizingeschichte. Die Begrüßung anläßlich seines 60. Geburtstags betrachten wir infolge seines unerwarteten und tragischen Ablebens als Abschied und Wegweiser: „Mein Lebensweg fallt in die bewegteste Periode der Geschichte. Stets diente ich dem Lande, der Gemeinschaft, so klein aus der Platz war, auf den ich gelangte, ich trachtete ihn besser zu machen, damit diese Insel in allen Zeiten besser sei. Das Schaffen der Oase war mein Ziel. In diesem Institut möchte ich , daß es auch wei­terhin so bleibe. .. Es handelt sich um eine der Gründungen, die mitanständiger Absicht gemacht worden waren, die etwas Gutes wollten. Es ist wahr, daß sie nicht als so groß angelegt geplant wurde, wie sie dann ausfiel. .. in einem Zeitalter, in dem etwas vorbei ist, etwas zusammenge­stürzt ist, die menschlichen Normen, die Beziehungen der Menschen zu einander mit inbegriffen, sollte man den Grundwerten treu bleiben und nichts sollte in diesem Institut vorkommen, was menschlichem Anstand und menschlichen Verhaltungsnormen entgegengesetzt ist. Erhalten Sie den Humanismus, erhalten Sie das auf nationalen Grundlagen beruhende Solidaritätsgefühl und den Antsand einander gegenüber, der dazu unerläßlich ist, daß eine kleinere Gemeinschaft, oder eine Gemeinschaft funktionieren kann. Der erste Ministerpräsident der sich auf den besinnlichen Feiertag des Christentums vorberei­tenden Ungarischen Republik ging gegen abends um viertel nach 5 am dritten Adventsonntag, im 62. Lebensjahr, die körperlichen Leiden nicht scheuend, für immer von dieser Erde. Nach kaum dreieinhalb Jahren Tätigkeit als Politiker verweigerte ihm das Schicksal seinen neuen Wahlzyklus zu erleben und den Nachfolgern wenigstens mit Ratschlägen zur Seite zu stehen. Eine Sache jedoch wurde ihm zuteil: der Medizinhistoriker, der anfangs eine Zwangslaufbahn betreten hatte und dann das Beste seines reifen, erwachsenen Mannesalters, 26 Jahre in diesem Beruf ver­brachte, schuf ein bleibendes Lebenswerk, nicht nur für die Ärzte- und Apothekergescllschaft, sondern für unsere nationale Kultur. MARIA VIDA Generaldirektor Chefredakteur

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