Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 121-124. (Budapest, 1988)

TANULMÁNYOK - Huszár György: Georg von Carabelli életútja és munkássága (német nyelven)

belli acht Bissgruppen. Diese sind mit dem Attribut /. regelmässige, 2. gerade, 3. offene, 4. vors­tehende, 5. rückstehende, 6. zick-zack, 7. greise, 8. als Greismund bezeichnet. Im Greisbiss feh­len die sämtlichen Frontzähne oder die Frontzähne eines Kiefers, aber die Backenzähne und Mahlzähne sind noch vorhanden. In einem Greismund befindet sich kein einziger Zahn mehr. Salamon [38] bezeichnet die Klassifizierung von Carabelli vom Gesichtspunkt der Orthodontie aus im XIX. Jh. als initiativ, und bewertet sie im Vergleich zu dem Wissen seiner Zeit als sehr vorgeschritten. Carabelli weicht von der Anatomie des Mundes, sogar von der Zahnheilkunde ab, wo er in ei­ner längeren Anmerkung die Einteilung nach den Altersgruppen vorschlägt. Mit diesem The­menkreis beiässt sich heute die Gerontologie und die Sozialmedizin. Die Einteilung von Carabelli ist die folgende: 1—12 Jahr ist das Kindesalter; 12—24 das Jugendalter; 24—38 das Erwachsene­nalter; 38—60 das Mittelalter; 60—72 das hohe Alter; 72—84 das Greisalter; 84—96 das Uralter, über 96 ist das Kometenalter. Zum letzten fügt er als Begründung hinzu, dass dieses Alter so sel­ten ist wie ein Komet. Es sei noch erwähnt, dass er sich mit den Veränderungen der Kieferkno­chen und Zähne des Greisenalters viel beschäftigte. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts war der häufigste zahnärztliche Eingriff die Zahnentfernung. Die ohne Anästhesie und mit den unentsprechenden Instrumenten vollzogenen Eingriffe erweckten Furcht. Für die Zahnärzte waren alle Kenntnisse und Erfahrungen von hoher Bedeutung und Wichtigkeit, die bei der Extraktion verwendet werden konnten. Wahrscheinlich führte diese Tatsache Carabelli, da er bei der Anatomie des Mundes wiederholt und eingehend die Zahnentfernung behandelt. Die bleibenden Zähne werden mit einem englischen Schlüssel, Pelikan, Überwurf, Geissfuss, Lecluse-Hebel, Hacken und Zangen von ihm entfernt. Die Beha­uptung von Driak [8], dass sich Carabelli von dem englischen Schlüssel, Pelikan, Überwurf lang­sam entfernte und anstatt die Tomesschen Zangen benützte, wie sie bis heute bräuchlich sind, ist nicht als gültig anzusehen. Die ersten Publikationen von J. Tomes (1815—1895) über seine Zan­gen erschienen 1841 englisch, 1846 deutsch. Diese Zangen konnten zu Carabellis Zeiten in Öster­reich noch nicht im Gebrauch gewesen sein. In den Anmerkungen befinden sich Ratschläge über die Extraktion, und feine — manchmal diskutierbare — Beobachtungen, so z. B. Zähne mit gros­sen Kronen haben lange und starke Wurzeln; Menschen, die zur englischen Krankheit oder Tu­berculose neigen, haben lange Kronen und sehr weisse Zähne; dagegen gesunde, starke Mens­chen mit einer Aussicht auf ein langes Leben besitzen kurze gelbweisse Zahnkronen. Diese Zeichen könnten seiner Meinung nach bei der Extraktion prognostisch verwendet werden. Bei schweren Zahnreissen, wo die Wurzeln krumm sind, übergibt Carabelli die Zähne dem Patienten zur Aufbewahrung, damit er sie bei der nächsten Extraktion der gegenseitigen Zähne dem Arzt zeigen kann. Über die Entfernung der Wurzelspitzen der beim Ziehen zerbrochenen Zähne ist Carabelli sehr zurückhaltend. Den schweren und schmerzenden Eingriff hält er als sehr überlegend. Sein psy­chologischer Rat ist, wenn sich die drei Wurzeln der Molarzähne schon von einander trennten, muss dem Patienten mitgeteilt werden, dass der Eingriff ein „dreifacher" sein wird. Im Rahmen der Anatomie der Milchzähne beschäftigt sich Carabelli mit der Behandlung der Kinder, mit der Stellungnahme der Eltern zu dem Problem der Behandlung der Milchzähne, mit der Extraktion bzw. ihrer Gefahren. Er schreibt auch über die Replantation, d.h. Zurücksetzung der Zähne. Seine Ansichten über die Transplantation, d. h. Verpflanzung der Zähne in einer anderen Mund, lassen auf eine geho­bene Mentalität schliessen, indem er dieses Verfahren als ergebnislos und unmenschlich bezeich­net. Fekanntlicherweise standen hinter solchen Unternehmungen schamhafte finanzielle Angele­genheiten [46]. Er befasst sich in seinem Werk mit den Teilen des Gesichtes, der Wange, der Lippen und des Kinns, und in diesem Zusammenhang beschreibt er auch eigenartigerweise die

Next

/
Thumbnails
Contents