Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 117-120. (Budapest, 1987)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK - Fehlmann, Hans-Rudolf: Az „ismeretlen" soproni receptkönyv (német nyelven)
DAS „ANONYME" ARZNEIKOMPENDIUM VON SOPRON (16/17. JH.) HANS-RUDOLF FEHLMANN Gemäss den Angaben von Prof. Dr. Nikolics Károly, Präsident der Ungarischen Pharmazeutischen Gesellschaft, der mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat, stammt es von einem Johann Scholz, der ein bekannter Cellist war und in der Schweiz lebte. Er war gebürtig aus Sopron. Leider sind keine weiteren Angaben über ihn verfügbar. Der Apotheker Eugen Gallus, der im Jahre 1909 die sechste Konzession für die Barrnherzigkeits-Apotheke in Sopron erhielt, war ein Verwandter von Johann Scholz. Dieser sandte das Buch, das im folgenden erstmals besprochen werden soll, als Geschenk aus der Schweiz dem Apotheker Gallus. Das Werk wird heute im pharmazie-historischen Museum der Stadt Sopron aufbewahrt. 1) Vorstellung des Buches: 1.1. Beschreibung: Masse und Seitenzahl: es misst 7.5 Xl2 cm, und umfasst 776 numerierte Seiten. Diejenigen von 638 bis 647 fehlen. Es stand mir eine Fotokopie zur Verfügung. Jeder Doppelseite wurde eine Nummer gegeben, so kommen wir auf 391 Blätter. Schrift: meistens schöne und regelmässige Schrift der Zeit; es können 3 bis 4 verschiedene Hände festgestellt werden. Eine paläographische Auswertung ist für eine weitere Mitteilung vorgesehen. Autor: der oder die Autoren sind anonym; sie müssen ein zeitnahes Wissen gehabt haben, denn sie zitieren neben wenigen antiken und hochmittelalterlichen medizinischen Autoritäten vor allem Zeitgenossen, wie im Abschnitt 3 gezeigt wird. Der oder die Autoren waren sicher Mediziner mit pharmako-botanischen Kenntnissen. 1.2) Datierung: im ganzen sind nur drei Daten angegeben: — Titelblatt: 1551, es handelt sich um einen Raubdruck der Fuchs'schen Abbildungen der Lyoner Klein-Ausgabe von 1551 (vgl. Abschnitt 2). — Blatt 360: Wiedergabe eines Rezeptes nach Petrus Bayrus (1468—1518): „Aliud Bairij", eine Vorschrift für abführende Pillen, die aus der Türkei hergebracht worden sein soll. Diese Pillen wurden einem „Christen" gegeben, der während der Militärischen Kämpfe anno 1537 in der Nähe des Pont d Avignon in Frankreich (Pons Avenionis) tot umgefallen ist. Die Geschichte Frankreichs kennt in der Tat in den Jahren 1537/38 ein Eindringen Kaiser Karls V. in jene Gegend. 1538 wurde in Aigues-Mortes in der Nähe von Marseille eine „Verständigung mit dem König von Frankreich, Franz I." herbeigeführt 1 . — Blatt 361:1577 „Per preservarsi dalla Peste. Consulte brevissimo,fatto per il Signore Nicolo Corte, Medico et (sic!) letter di Padova, fatto del anno 1577, in Brescia": sehr kurzer Rat, wie man sich vor der Pest hüten soll, durch Herrn Nicolo Corte, Arzt und Lektor 1 Handbuch der europäischen Geschichte. Band 3, Kap. 14,755/56,hrsg. von Theodor Schieder, Stuttgart, 1979. Frau Margrit Siegrist, Dokumentationsbibliothek von Davos (Schweiz), danke ich herzlich für diesen Hinweis.