Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 113-114. (Budapest, 1986)

KISEBB KÖZLEMÉNYEK - ELŐADÁSOK - Semm, Kurt: Michaelis és Semmelweis kapcsolata (német nyelven)

Abb. 22 Radierung von Anna Margarethe Adametz (1795 zu Wüster in Holstein geboren), die von Gustav Adolf Michaelis als Assistent 1829 das zweite Mal, als verantwortlicher Operateur 1832 das dritte Mal und 1836 das vierte Mal durch Längsschnitt sectioniert wurde. rius Levi in Kopenhagen zu, wo das Original heute leider nicht mehr greifbar ist. Schwartz teilte Michaelis mit, daß die Wiener Gebärklinik mit ungefähr 6000 Entbindungen pro Jahr in zwei un­gefähr gleichgroße Abteilungen mit je 3000 Entbindungen eingeteilt ist. Die eine Abteilung bilde­te die Hebammen aus, dort hat man jährlich nur 50—60 Todesfälle zu beklagen. In der anderen Klinik, die der Ausbildung der Ärzte diente, starben dagegen jährlich 400—500 Frauen, also das zehnfache. Er berichtet über die günstigen Einflüsse der Händewaschungen mit verdünnter Schwefelsäure oder Chlorwasser, die bei einer Geburtenzahl von 1700 die früher 300 Todesfälle auf 40 reduziert haben, was den Gedanken über'die Entstehung des Kindsbettfiebers des Sekundärarztes Semmel­weis Beweiskraft verlieh. Michaelis, durch seine bakteriologischen Arbeiten — auf die ich anfangs schon hingewiesen habe — für derartige Gedankengänge sehr aufgeschlossen, führte die von Semmel weis (Abb. 35) angegebene Chlorwasserwaschung in Kiel sofort ein, worauf die seit Jahren regelmäßig wieder­kehrende Epidemie 1848 in Kiel ausblieb. Darauf schrieb Michaelis einen langen Brief an seinen Schüler Schwartz, der mit folgendem Originaltext endet: ,,Sie wissen, daß das Puerperal-Fieber bei uns eigentlich erst seit 1834 eingezogen ist. Dies ist aber auch ungefähr die Zeit, seit dem ich mich des Unterrichts thätiger angenommen habe und namentlich das Touchieren der Kandidaten regelmäßiger eingeführt ist. Auch diese Sache läßt sich also in Zusammenhang bringen." Damit begann der tragische Konflikt im Leben von Michaelis. Er war überzeugt, den Tod man­cher Frau und insbesondere seiner Cousine mit seinen eigenen Händen und durch seinen Lehrei­fer verursacht zu haben. Während seinerzeit berühmte Lehrer wie Kiwisch, Scanzoni, Seyfert, Virchow, Siebold und viele andere der Semmelweis'schen Lehre (Abb. 36) verständnislos ge-

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