Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)

A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Vida, Mária: Ars sacra medica — Ars medica. Szemléletváltozás az orvosi ikonográfiában a reformáció hatására (német nyelven)

Thema darreichte. Was den Inhalt eines in verworrener Symbolik empfangenen Themas des aus­gehenden Mittelalters belangt, in der Fachliteratur auch heute noch diskutiert, und es zu deuten, wurden die extremistischsten Thesen geboren. Weder den Nachfolgern noch der Nachwelt ist es gelungen, jene Allegorie einheitlich zu deuten, die eine Verbindung, als sehbares Symbol, zwis­chen den beiden Ideen ausdrückt. 13 Einige sehen die Parabel der Kurpfuscherei darin, wo Trüge­rei und Dummheit durch die Figur von dem Arzt, dem Mönch oder dem Patienten personifiziert werden. Der sich auf dem Haupt des Mediziners befindliche, aus holländischen Sinnsprüchen wohlbekannte Trichter ist das Symbol der Trügerei; die anstelle des Steines ausgeschnittene Blu­me aber symbolisiert die Dummheit. 14 Andere finden wieder dass es die bildliche Vergegenwär­tigung einer zeitgenössischen Komödie sei, die der von Jan van Doesborch zwischen 1528—1530 geschriebenen ,,Lubberts Geschichte", über den betrogenen Ehemann, der dem Steinmetz gla­ubt, und der sich durch die Operation von seiner Dummheit befreit zu werden glaubt. 15 Darauf deutet auch „Der Chirurg" ein aus 1541 stammendes Bild des Jan Sanders van Hemessen (um 1500—1566) hin. Das Bild stellt das Praktizieren der Steinoperation auf dem Markt dar, 16 samt ausgeschnittenen Steinchen und dem die Operation glücklich überstandenen Patienten, dessen einfaltige Andacht allein durch seine eigene Dummheit übertroffen wird. Um eine richtig bzw. unrichtig gedeutete Askese zu symbolisieren, lassen das Bild von Bosch bzw. eine nach seinem Original verfertigte, erweiterte Kopie (im Rijksmuseum), ferner „Die Hexe von Mallegem" ein Kupfestich von Pieter Brueghel d. Ä. (15257—1569) die Möglichkeit einer rituellen Kastration aufleuchten praktiziert von einer semitischen, gnostischen Gesellschaft, die den Weg zur Voll­kommenheit in der Kastrierheit zu finden glaubte. 17 Das Dilemma zwischen wahrhafter Le­bensdisziplin und trügerischem Entfliehen der Welt bei der Szene des Hemessen ist auch aufgeta­ucht: dafür spricht das traurige Antlitz der im Hintergrund stehenden schönen, jungen Gattin. Die Steinoperation des Maerten van Cleve (1527—1581) wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jhdts in dem sich rekatholisierenden Flandern verfertigt: das auf die Kirche hinweisende Haupt des Kardinals kommt bloss im Fenster des Hintergrundes zum Vorschein. 18 Die nebeneinander ge­malte, mit realistischem Humor gefüllte Serie von Szenen könnte sogar der Vortrag einer in Ant­werpen aufgeführten Strassenkomödie sein. 19 Das Bild karikiert einen Mann der, den Mut nach der Steinentfernung wiedergefunden hat, und der sich um sein Betrogen-Worden-Sein mit dem Degen eine Ganugtuung verschaffen will. Aller Wahrscheinlichkeit nach soll die Idee der Stei­nentfernung mit jener, über Fremdkörper geschaffen zeitgenössische These zusammenhängen, welche den Grund der Krankheit in einem, in den Organismus hineingelangten fremden Material oder Körper zu finden glaubte. Der Wahnsinn oder die seelische Krankheiten sollen dementspre­13 Huizinga, J.: a.a.O. S. 156-166. 14 Baldass, L. — Heinz, G. : Hieronimus Bosch. Leipzig, 1968. 23.; vgl. Gils, Van J.B.F.: Het snijden van den Kei, Niederländisch Tidjschrift voor Geneesekunde. II. 1940. 1310. Bax, D. 15 Ontcijfering van Jemen Bosch, 's Gravenhage 1948/49. 206. ; Roggen, D. — Bosch, J. : Literatuur eu Folk­lore Geusche Bijdragan tot de Kunsgeschiedenis. VI. 1939/40. 16 Brand-Philipp, L.: Hieronymus Bosch. New York, 1955—1956. ders. The peddler by H. Bosch. A study in detection. Nederland Kunsthistorisch Jaarboek, 1958. 17 Fraenger, W. : Hieronymus Bosch. Bp. 1982. 190—198.; Die Hochzeit zu Kana. Ein Dokument semitischer Gnosis Hieronymus Bosch. Berlin, 1950.; Bax, D.: Beschrijving en poging tot verklaring van het Tuin der Onkuisheiddrielnik van Jeroen Bosch, gevold door kritiek op Fraenger. Verhandelingen der Koninklijke Ne­derlandse Akademie van Wetenschappen. Adelfing Letterkunde, N.R., LXU, 2. Amsterdam, 1956.; Gross, K.K.: Die russischen Sekten. Bp. 2. Leipzig, 1914. Die weissen Tauben oder Skopzen.; vgl. Holländer,.: Karikatur und Satire in in der Medizin. Stuttgart, 1905. 124—128. 18 Válogatás magángyűjteményekből. Magyar Nemzeti Galéria 1981. október-november. (Eine Auswahl aus Privatsammlungen, Ungarische National Galerie, Oktober-November 1981.) 67, Nr 53 Holz, Öl. 56 X 85 cm 19 Bax, D.: a.a.O. Anmerkung 14.; Baldass, L. — Heinz, G: a.a.O. S. 23.

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