Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 107-108. (Budapest, 1984)
TANULMÁNYOK - Némethy Ferenc: A német nyelvű Regimen sanitatis (német nyelven)
TANULMÁNYOK ZUM REGIMEN S A N I T A T I S IN DEUTSCHER SPRACHE* FERENC NÉMETHY Das Regimen Sanitatis, jene einst so reich entfaltete medizinische Literaturgattung, die die Gesundheit und deren Erhaltung zu ihrem Leitthema erhoben hatte, erlebte im mittelalterlichen Europa vom 13. bis 15. Jh. ihre Blütezeit, ihre Wurzeln reichen aber viel tiefer, während ihre späten Nachwüchse bis zu unseren Tagen leben. Ihr Name wurde mehrmals geändert, auch Inhalt und Form wurden zeitweise modifiziert, gewisse ständige Charakterzüge haben sie jedoch ihre ganze etwa 2000 Jahre lange Geschichte hindurch begleitet. Den ersten und am meisten ins Auge fallenden dieser Charakterzüge stellt der unmittelbar praktische Zweck dar. 1 Ein Regimen sanitatis will vor allem auf konkrete Fragen der Gesundheitspflege leicht verständliche, konkrete Antworten geben. Darauf weisen schon seine verschiedenen Benennungen hin: das lateinische regimen (= Regierung, Lenkung, Regelung) 2 , die deutsche Ordnung der Gesundheit, die dem Griechischen entstammenden Diät und Diätetik (he diaita = Tagesordnung, Lebensordnung, Lebensweise), deren ursprüngliche Bedeutung erst im. 19. Jh. sich zu „Schonkost" bzw. „Ernährungslehre" eingeschrumpft hat'; die ebenfalls aus dem Griechischen abgeleiteten Makrobiotik, d.h. „die Kunst, das Leben zu verlängern"', und Hygiene (Gesundheits* Dr. Ferenc Némethy wurde am 11. 9. 1932 in Budapest geboren. Nach seinem Abitur trat er in der Piaristen Order ein und erhielt 1955 die Priesterweihe. 1957 absolvierte er als Germanist und Hungarist die Philosophische Fakultät der Eötvös-Lorand-Universität zu Budapest. Seine erste Arbeitsslelle war das Piaristen-Gymnasium in Kecskemét. 1972 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Semmelweis Museum. Bibliothek und Archivs für Geschichte der Medizin, ab 1974 arbeitete er als Abteilungsleiter und Mitglied des Präsidiums der Ungarischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin. In der Vorbereitung und Organisation des Internationalen Medizinhistorischen Kongresses im Jahre 1974 sammelte er hohe Verdienste. Während seiner Auslandsreisen vertrat er das Institut, hielt Vorträge im In- und Ausland. Seine wissenschaftliche Tätigkeit bezog sich auf das Gebeit der Literaturwissenschaft und Medizingeschichte. Besonders wichtig sind die Werke über die Krankheit und den Tod von Semmelweis bzw. seine Inaugural-Dissertation, worin er einer Kodex der Bibliothek unter dem Titel: Astronomisches und medizinisches Doppelfragment zu Budapest, bearbeitete. Seine mit großem Fleiß und außerordentlichem Talent geleisttete Arbeit hat eine allgemeine Anerkennung erworben, er wurde mit der ZsámbokyJános-Gedenkplakette ausgezeichnet. Er verstarb am 4. November 1979. 1 Avicenna —Plempius: Canon Medicináé. Lovanii, 1658. Lib. L, Sectio III., Caput I. S. 152b 2 Vgl. Wahrig: Das große deutsche Wörterbuch. Gütersloh, Bertelsmann Vlg., 1966. Sp. 2888 3 Vgl. Wahr ig: Wörterbuch. Sp. 889 1 Vgl. Wahrig: Wörterbuch. Sp. 2345