Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 105-106. (Budapest, 1984)
TANULMÁNYOK - Kaiser, W. — Völker, A.: Az első középeurópai gyermekkórház (német nyelven)
hat. Jahre hindurch besteht Mangel an Küchengeschirr und essen auch die „Scabiosi" zusammen mit anderen aus der gemeinsamen, meist für 4 Personen angerichteten Schüssel, bevor man sich entschließt, ihnen das Essen gleich auf Tellern zu reichen. Besonders unangenehm macht sich der Wassermangel bemerkbar, denn die anstaltseigene Wasserleitung hat keine Zapfstelle in Krankenhausnähe. Für das Weinberg-Klinikum findet man eine Notlösung (Protokoll vom 20. August 1720: „Einen Trog aus Stein im Weinberge in die Erde zu setzen, kömmt in Vorschlag, darin man das Quellwaßer leite ... Aus dem Trog wird dann das Waßer durch eine Pumpe gepumpet"). Das Feldgarten-Klinikum muß dagegen das Wasser lange Zeit aus der Küche holen lassen; am 3. Mai 1756 fixiert das Sitzungsprotokoll das „oftmals vorgebrachte desiderium wegen des Krcmckenhauses, neml. daß das Waßer sehr beschwert, zu holen und ein Ständer vermuthlich in loco anzubringen möglich sey." Zum Inventar des Hauses gehört u. a. auch ein 1724 angeschafftes chirurgisches Besteck: wahrscheinlich hielt man es für sinnvoll, dieses für wundärztliche Eingriffe stets bereit zu haben. Eine Randnotiz zum Bestellanliegen vermerkt unter dem Datum des 25. August 1724 allerdings: „Ist nie gewesen u. werden leicht verloren werden; welche aber iudicio medicorum absolut nöthig sind, mögen angeschaffet werden." FINANZIERUNG DES KRANKENHAUSES August Hermann Francke wird sich von Anfang an darüber im klaren gewesen sein,, daß er weder auf staatliche noch auf kommunale Hilfe für das Krankenhaus würde rechnen können und das Unternehmen eine Zuschußangelegenheit, die den Stiftungsetat stark belastet, werden würde. Hoffnung setzt er allerdings auf dotationsfreudige Spender, und es ist sicher kein Zufall, wenn er im Juni 1708 der Öffentlichkeit Kenntnis von einer der Krankenpflege zugedachten Zuwendung gibt: „Wurden auch gezahlet zwey hundert und zwanzig Thaler / welche ein auswärtiger von Adel zu Behuf und Verp flegung krancker Personen ordiniret hatte. Es haben denn davon bisher unterschiedene Studiosi und auch andere arme Leute in ihren Kranckheiten eine Erquickung / Pflege und Curirung genossen." 2 " 7 Sehr zustatten gekommen werden ihm die Gelder sein, die eine 1708/09 innerbetrieblich verselbständigte Expedition abrechnete, welche die im anstaltseigenen Laboratorium entwickelten Medikamente in alle Welt vertreibt. 28 Bedenkt man, daß die auf knapp 2 450 Taler bezifferten Kosten des Krankenhauses von 1722, 29,30 in einer Größenordnung lagen, welche dem Gewinn aus dem Drogenvertrieb von wenigen Monaten entsprach, dann ergibt sich hieraus, daß auf diese Weise der karitative Einsatz durchaus agbesichert werden konnte. Besonders profitabel wird das Geschäft mit einem als Essentia dulcis bezeichneten „Trinkgold", das bereits in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts vielenorts auf kaufwillige Abhehmer stößt und durch geschickte Werbekampagnen in ganz Europa propagiert wird. Die Konferenzprotokolle des Leitungsgremiums des Waisenhauses halten diesbezüglich fest: 27 Francke, A. H. : Die VI. Fortsetzung der Wahrhaften und umständlichen Nachricht vom Waysen Hause etc., S. 32; Halle 1709. 28 Kaiser, W.: 275 Jahre hallesche Medikamentenexpedition. Z. inn. Med. 39, 125-133 (1984). 29 Archiv der Franckeschen Stiftungen Halle: Rechnungsarchiv Tit. XXIII Nr. 9. 30 ebendort: Rechnungsarchiv Tit. XXIII, Nr. 10.