Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 100. (Budapest, 1982)
TANULMÁNYOK - Rákóczi Katalin: Walter Hermann Ryff népszerű tudományos tevékenysége (német nyelven)
Milch 127 badeten, aber bei den Deutschen das nicht im Brauch war. Die Voraussetzungen für künstliche Bäder können auch zu Hause geschaffen werden, wozu Ryff gute Ratschläge und Abbildungen zur Veranschaulichung darbietet 128 . Die wichtigste Einrichtung ist aber die „Badestube" wo sowohl der Kranke als auch der Gesunde sachkundlich behandelt wird. Feste Verordnungen 129 regelten das Verfahren in den Badestuben. Bei der Beschreibung der Badestube wird auf Pollio Vitruvius 130 (1. Jh. v.u.Z.) hingewiesen,der in seinen zehn Büchern über die Baukunst auch die römischen Bäder beschrieb. Mit der Bekanntgabe der Architektur, Temperierung und Einrichtung des römischen Bades galten seine Werke als anspruchsvollste Verwirklichung aller Vorstellungen. Das Bad hat bei Ryff vor allem eine äußere, hygienische Funktion und soll der Reinigung der Glieder dienen. Es wird aber sehr oft als innere Therapie empfohlen zur Erwärmung der Glieder, zum Schwitzen, zur Verhütung oder Beförderung der Schwangerschaft. Beschleunigung des Verdauens usw. Neben der Beschreibung der zu seiner Zeit bekanntesten Badeorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, weist er daraufhin, daß sowohl der gesunde wie auch der kranke Mensch eine komplette Behandlung benötigt : im Bad bekommt er diätetische Vorschläge für Speise und Trank, für Ruhe und Bewegung (Massage mit Öl und Salben), und auf alle „res non naturales" kann Rücksicht genommen werden. Sogar das gesellige Badeleben wird erwähnt, wenn Ryfl' schreibt, daß der Gast sich vor Unkeuschheit hüten soll. Seine Ansichten über das Baden sind am Ende des Buches in 21 Regeln 131 zusammengefaßt. Mit dem Baden hängt auch die blutziehende Therapie zusammen, wovon der Aderlaß am ausführlichsten beschrieben wird. Er wird als selbständiges Verfahren verwendet, wozu das „Laßmännlein " die Stellen, Zeitpunkte und Umstände usw. für den Aderlaß veranschaulicht,aber auch als Hilfsmittel bei chirurgischen, gynäkologischen und anderen Behandlungen empfohlen wird. Schröpfen und Blutegelsetzen werden ebenfalls meistens im Bad vollzogen zur Ergänzung des Aderlaßes oder bei Kranken, deren Zustand keinen Aderlaß zuläßt. c) Medikamentöse Therapie Eine Anhäufung von Rezepten und Zusammenstellungen von medikamentösen Mitteln charakterisiert dieses Gebiet und bietet vielfach Möglichkeiten für die Beschreibung der Erfahrungen von Ryff als Apotheker. Seine Arzneien bestehen aus allgemein127 Ebd. I. Teil VI. Kapitel. 128 Hans Peter Treichler schätzt Ryffs „Hausbadestüblein" in seinem Buch „Wonnige Badenfahrt" Zürich 1980. S. 91. hoch ein. 129 /. W. S. Johnsson: Badekurverordnungen im 16. Jahrhundert. In: SA, 5(1912) S.121 —129; über den historischen Stand siehe Diepgen: a.a.O. S.260 ff.; Haeser: a.a.O. Bd. II. S. 214— 217; Brunn: Von den Gilden, bes. S. 4. 130 In diese Zeit fällt die Bearbeitung seines Buches : Vitruvius Teutsch ... Zehen Bücher von der Architectur vnd künstlichem Bawen . . . (Vitruvius). Nürnberg: I. Petreius 1568. Vgl. Assion: a.a.O. S. 44 und 92. 131 XXI Regeln auf Bogen p. II — qu.lv.