Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 100. (Budapest, 1982)

TANULMÁNYOK - Rákóczi Katalin: Walter Hermann Ryff népszerű tudományos tevékenysége (német nyelven)

rend und nach der Geburt behilflich sein können, zumal die Ausbildung der Hebammen Mitte des 16. Jahrhunderts noch nicht geregelt war. Weil das Buch ein „Rosengarten" ist, kann aber auch eine jede Frau daraus gute Ratschläge für sich sammeln. Die Wich­tigkeit des Lernens wird auch dadurch hervorgehoben, daß er die „welschen" 80 Zustände schildert, die viel entwickelter waren, wo den Entbindungen sogar Ärzte beiwohnten. Den heutigen Leser erfaßt ein Entsetzen vor jenen Kenntnissen, die Ryff vermittelt. Die dunkelsten Vorstellungen von Mondkindern 81 , die Zerstückelung der Frucht bei problematischen Geburten 82 oder Operationen an der Gebärmutter und an der Brust 8:i werden an mehreren Stellen angegeben. Der Ausgang der Operation, läßt keinen Zweifel zurück, konnte nur tödliche Folgen haben. Klassiker 8 'werden kaum zitiert und lateinische Termini fast nirgends angegeben, umsomehr kommen abergläubische Einbildungen über Tragen von Edelsteinen 85 , Überschreiten von Schlangen 80 usw. zu Wort. Auch für Ryff war es klar, daß auf diesem Gebiet das Kurpfuschertum sein Unwesen treibt. Darum werden im Buch oft die „unverständigen Hebammen" 87 angesprochen und sodann die Juden und Eselsreiter und das ganze „kurpfuschernde" Personal beschimpft. Zur richtigen Beschreibung dieses Gebietes fehlen aber bei Ryff nicht nur die Erfahrungen, sondern der Einblick ins Fach überhaupt, und so vermittelt der Rosengarten die unglaublichste Unwissenheit und merkwürdigsten Vorstellungen, die auf dem Gebiet herrschten. interessanterweise werden aber auch die zwei wichtigsten Errungenschaften der wis­senschaftlichen Geburtshilfe des 16. Jahrhunderts ins Buch aufgenommen. Seit dem Altertum sprach man nicht mehr von der Wendung der Frucht auf die Füße 88 und dem Kaiserschnitt an Lebenden 89 . Solche Lehren konnten erst jetzt Gültigkeit erlangen; sie bekommen eine kurze Erwähnung im Buch. Da aber keine näheren Angaben oder prak­tische Hinweise dazu gegeben werden, darf angenommen werden, daß die Hebammen im allgemeinen diese Wendung auf die Füße nicht vollzogen haben. Den Kaiserschnitt und andere Operationen mußten die Wundärzte in äußersten Fällen schon unternehmen. Angaben vom Überleben der Betroffenen sind zwar nicht erhalten geblieben, es besteht doch nur eine gringe Wahrscheinlichkeit, daß eine Frau je mit dem Leben davonge­kommen ist. Es muß Ryff zugebilligt werden, daß er auch Errungenschaften der wissen­schaftlichen Literatur berücksichtigte. Der zweite Teil des Buches behandelt Kinderkrankheiten 90 . Die Kinderheilkunde ist wieder ein Fach, wo Ryff nicht viel Originelles zu berichten hat. Vorlagen 91 sind kaum vorhanden. Mit deutschsprachigen Werke konnte dieses Literaturfach im Mittelalter 80 Italienische Zustände sind gemeint. Über die deutschen Zustände schreibt er auf Bl. XXVIv, XXXVII usw. Vgl. hierzu Kurt Sprengel: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arz­neikunde. Halle 1801. Bd.lII. S.494— 495. 81 Das Kapitel: Vnnatürlich vnwarhafftig empfengnus der Monkinder zu Curiren, auf Bl. XXII—XXIIIv, u. a. 82 Auf Bl. XXXII, XLVII, XLII usw. wo sich Ryff auf seine Große Chirurgie bezieht, wo er die dazu nötigen Instrumente beschrieben hat. 83 Auf Bl. XLVIIv, XLIIv usw. sl Hippokrates, Avicenna, Mezue, Galen, es sind fast dieselben wie bei Rösslin. 85 Auf Bl. XLIII, XLV, LV usw. 8ß Auf Bl. XXIX, XLIII usw. 87 Auf Bl. XXXv, LVIv. 88 Auf Bl. XXXIII. 89 Auf Bl. XXXII ff. wo auch angegeben wird, daß Julius Caesar (um 100—44) seinen Namen dem Kaiserschnitt an seiner Mutter zu verdanken hat. 90 Auf Bl. LXVv-CVII. 91 Zimmermann: a.a.O. S.13 —14.

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