Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 89-91. (Budapest, 1980)

TANULMÁNYOK - Vida, Mária: A magyarországi Szt. Kozma- és Damján-tisztelet eredete és értelmezése (11—14. század) (német nyelven)

Bedeutung der Krönungsabzeichen trat in der Zeit von Béla III. auch der Kult der beiden Aerzte-Heiligen in den Vordergrund, und das mit den Brustbildern von Kosma­und Damian geschmückte Weihbecken für die königliche Monasterie hatte Anna von Antiochien machen lassen können. Kirchenweihungen grösserer Anzahl erscheinen erst in den Jahrzehnten ihrer Herrschaft, und die zu Ehren Kosma und Damian auf­geweihte Benediktiner-Monasterie von Alsóludány wurde vielleicht während der Herrschaft von Béla III. gegründet. Zum Beweis unseres Arguments wollen wir das Diptychon des letzten Árpáden­Königs Andreas III. (1290—1301) erwähnen, das ihm in den Jahren seines Regie­rungsbeginns von seiner zweiten Frau Agnes von Habsburg geschenkt wurde, die es in Venedig (1290—1296) anfertigen liess. Andreas III. war der Sohn von Herzog István und der Enkel von Andreas II. ; als Sohn der adligen Venezianerin war Tomma­sina Marosini war er in Venedig geboren worden. Die Reliquie beweist eindeutig, dass das Zwillingsärztepaar Schutzpatrone der Familie des Árpádengeschlechts waren: die beiden Flügel des Hausaltars sind mit rechteckigen Emaillebildern aus­gesttattet, auf denen die Heiligen paarweise dargestellt sind. Neben den heiligen Kö­nigen der Árpáden-Dynastie (Stephan, Emerich, Ladislaus, Elisabeth, Irene, Kolo­man) finden wir die venezianischen Heiligen Euphremia und Marina, und dort unter den Märtyriumsheiligen stehen Kosmas und Damian (in der unteren Ecke des rechten Flügels). Die Darstellung ist von italobyzantinischem Charakter: als Attribut der Heiligen halten sie je ein Arzneikästchen in der linken Hand, auf das sie mit dem rechten Zeigefinger deuten. 91a Die Kosma und Damian Kirchen und Patrocinien befanden sich während der Herrschaft der Arpád'schen Dynastie (1000—1301) — bis auf eine einzige Ausnahme — in Transdanubien. Die Kirchenweihungen der 12. und 13. Jahrhunderte erfolgten in den Komitaten Zala und später Vas. Als erster schloss sich im 13. Jahrhundert der Komitat Veszprém, dann, gegen Ende des Jahrhunderts, der Komitat Somogy an. Ausser der bereits erwähnten Kirche in Esztergom-Kovácsi aus István's Zeit haben wir keine weiteren Angeben aus dem 11. Jahrhundert. Laut der darauf folgen­den nächsten Quelle wählte Kosma und Damian im Komitat Nyitra die Benedikti­ner-Abtei von Alsó-Ludány (früher Apáturludány bei Nagytapolcsány, heute: Tapolcany) noch vor 1196 zu ihren Schutzheiligen. 92 DER KULT IN DEN MÖNCHSORDEN UND DEN STAMMESSIPPEN in der Verbreitung des Kultes spielte in Europa der Benediktinerorden eine grosse Rolle. Bereits der Heilige Benedikt und sein Junge, Honoratus, haben — gleichzeitig mit dem Bau der Heiligen Kosma-Damian-Kirche zu Rom — die Verehrhung von ihnen in den zwölf Monasterien von Subiacco angeordnet. 93 Seit der Ordensgründung a Maurer, E.: Altar-Dyptichon des Königs Andreas III. von Ungarn. Die Kunstdenk­mäler des Kanton Aargau,, Bd. III, Bale, 1954. 255—270.S.; Czobor B.: Árpádkori Dyptichon. Archeológiai Értesítő (Archeologische Mitteilungen). X.(1890), 233—339.1. 12 Magyarország vármegyéi és városai. (Die Komitaten und die Städte Ungarns) Nyitra vármegye. (Der Komitat Nyitra). Red.: Sziklay S. — Borovszky S.: Bp. o. J. 545.; Vgl. : Rupp J. : Magyarország helyrajzi története. (Die topographische Geschichte Ungarns). I. Bd. Pest, 1870. 148. 13 Evers, G. : Römische Mosaiken, Wanderungen durch Rom. Regensburg, 1897. 415.

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