Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 87-88. (Budapest, 1979)

TANULMÁNYOK - Vida Mária: Az orvosi gyakorlat és a gyógyítószentek ikonográfiája a XIII—XIV. századi magyarországi falfestészetben

einem Gelübde zur Gelegenheit einer glücklichen Genesung, auf denen nicht nur der Schutz­heilige, sondern auch das Donator-Ehepaar dargestellt war. Dieser Votiv-Charakter erscheint in der Wandmalerei viel seltener, obwohl vom XV. Jahrhundert angefangen kam auch hier das Abbilden einer flehenden Gestalt vor. Die gebliebenen Wandmalereien erzeugen es, welche die am meist verbreiteten Krankheiten des XIII —XIV. Jahrhunderts waren. Die meist dargestellte Heiligen waren: Apollonia die Patronin gegen Zahnschmerzen und Margarete von Antiochien die Schutzheilige der ge­bärenden Frauen. In diesem Zeitalter erhob sich aus dem Reihe der Schutzheiligen der Epidemien die Darstellung des heiligen Antonius, des Einsiedler, des Patrons des Ergotismus (Mutterkorn-Vergiftung). Auf den Wandmalereien der Romanik sind die Heiligen nicht immer zu identifizieren denn ihre Attribute haben sich erst zur Zeit der gotischen Kunst ausgestaltet. Aus dem XIII. Jahrhundert hat sich eine Wandmalerei erhalten, die die Legende der heiligen Margarete von Antiochien verewigt hatte. Auf den späteren Fresken ist sie schon mit ihren Attributen, Zange und Zahn in der Hand, dargestellt. Die Verehrung der Schutzheilige des Zahnschmerzes war im Zusammenhang mit der gleichzeitigen schauerlichen und furchtbaren Behandlung. Diese Behandlung war damals keine ärztliche Tätigkeit, sie war das „Gewerbe" der Chi­rurgen die sie vor der Öffentlichkeit der Märkte ohne Anästhesierung als eine Produktion vorgeführt haben. Unter der Regierung der Anjous veränderten sich die Ernährungsver­hältnisse der Bevölkerung in den königlich freien Städten. Die Veränderung der städtischen Lebensweise förderte die Caries der Zähne. Die nacheinander folgenden Perioden sind cha­rakteristisch für die Zahnschmerzen und ein Gebet an die Heilpatrone zur Zeit eines Still­standes hat man schon für „eine Prevention" gemeint. Ein Fresko vom Ende des XIV. Jahrhunderts hat heilige Apollonia mit einer riesigen Zange —- als das Symbol des fürchterlichen Schmerzes — verewigt. Ein Maler aus Radkers­burg, Johannes von Aquila hat unsere Heilige erst in Velemér in 1378, bald im Mártonhely (Martijanci) im 1392 abgebildet. Seine Kunst stand in Verbindung teilweise mit der tiroler und kärntnerischer, teilweise mit der tschechischer Malerei. Zu diesem Kreis gehörte der Meister der Apollonia-Darstellungen in Almakerék (Mälincrav) und Lőcse (Levoce). In Oberungarn im XV —XVI. Jahrhunderten blühenden Apollonia-Kult haben die in der Zips ansässige Sachsen aus Deutschland mitgebracht, aber die Verehrung der Heiligen — wie gerade Fresken es beweisen — war schon früher verbreitet. In Nógrádsáp im 1450 gab es die einzige Wandmalerei, darstellend „Folterung der Apollonia", auch in dieser Szene mit einer riesigen Zange. (Abb. 8.) Um die Gestalt der heiligen Margarete von Antiochien bildete sich ein ausgedehnter, schon aus der Zeit des Árpáden-Hauses entspiessender Kult heraus. Die Geburtshilfe war im ganzen Mittelalter durch die Hebammen ausgeübt. Die Hebammen haben verschiedene Aberglauben währendder Entbindung verwendet, zum Beispiel, sie haben den damals in Mode kommenden „Schlangen- und Entbindungsgürtel" gebraucht. In Ungarn wurde „der Gürtel der Heiligen Frau Margarete" angewandt. Um die Qualen der gebärenden Frauen zu erleichtern, hat man Benedictiones über ihr gesagt. Nach den zeitgenössischen Abbildungen hatten nur Frauen den Dienst um das Bett der gebärenden Frauen. Der Arzt durfte die Frau nichteinmal untersuchen. Auf der Miniatur der Bilder-Chronic von der Mitte des XIV. Jahrhunderts ist die Geburt des Königs Ludwig des Grossen dargestellt, und da sieht man, wie die Frauen der Königin ihren Neugeborenen überreichen. (Abb. 5.) Da die Entbindung mit viel Gefahr gebunden war, sind auch Königinnen oft zum Opfer gefallen. Die Margareten-Legende erscheint an unseren Wandmalereien von der Mitte des XHI. Jahrhunderts bis zum ersten Teil XIV. Jahrhunderts. Die frühesten Abbildungen sind die Fresken in Szalonna aus den Jahren von 1250—1300, (Abb. 6.) sie sind bemerkenswert wegen ihrem volkstümlichen naiven Stil (noch Süvete [Sivetice] von 1270—1275). Die übrigen Legen-

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