Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 87-88. (Budapest, 1979)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK - ELŐADÁSOK - Rádóczy Gyula: Régi gyógyszerészi mértékegységek és kialakulásuk története
Zusammen fassung Die Studie behandelt die Herausbildung der Gewichtseinheiten des Apothekerwesens vor dem metrischen System und rechnet sie auf die Gewichte von heute um. Chronologisch gesehen entstand zuerst das Längenmessen als Folge des Feldmessens, Kirchen- und Pyramidenbaus. Die Entwicklung des Handels brachte mit sich, daß größere Mengen gemessen werden mußten. Die trockenen Waren werden zuerst auch mit dem Hohlmaß gemessen. Das Messen des Gewichtes hat sich erst später herausgebildet. Die weitere Entwicklung des Handels und das Zustandekommen der großen Reiche drang dazu, daß die verschiedenen Maßeinheiten in ein einheitliches System vereinigt wurden. Das einheitliche System ist — unserem heutigen Wissen nach — zuerst in Babylon entstanden. Hier wurde ein würfelförmiges Normalgefäß erfertigt, woraus durch eine gewisse Öffnung in einer Zeiteinheit das Wasser herauslief. Das Gewicht des Wassers wurde die Maßeinheit, die Kante des Würfels das Längenmaß, der Rauminhalt Einheit des Raummaßes. Das Maßsystem der europäischen Völker wurzelt in der Maßeinheitreform Karls des Großen, der auf das altertümliche Maßsystem zurückgriff. Ein Würfel, worin ein kleines babylonisches Talent Wasser hineinging, drang zur Herausbildung der Längenmaßeinheit . Seine Kante: 308 mm, ein kleiner babylonischer Fuß, wurde die Einheit des Längenmaßes, das mit dem ägyptischen, jüdischen und altgriechischen Fuß identisch war. Daraus entwickelte sich zur Zeit des Mittelalters der 315 mm lange rheinische oder Leidener Fuß, der auf dem ganzen Oberdeutschen Raum verbreitet war. Der daraus sich entwickelte Wiener Fuß war nur 1 mm länger (316). Die Längenmaßeinheiten, die auf dem Gebiet des Habsburg Reiches bis Ende des XLX. Jhs. benützt wurden, veranschaulicht eine Tabelle. Der 5 / fi Teil (36.4 1) Wasser des babylonischen Normalgefäßes wurde zur Raummaßeinheit und Metres genannt. Das bildete den Grund zum kölnischen Simmer. Anderthalb Simmer bildeten ein ungarisches Ohm, ab 1858 ist auch auf ungarischem Boden das Wiener Ohm eingeführt worden. Das ungarische Ohm beinhaltete 64 Halben, das Wiener Ohm 40 Pinten. Die Mensur war ein spezifisches Apothekerraummaß und identisch mit dem Gewicht von 04 Pfund Wasser. Auch die Benennung congius kam vor, die mit 10 ungarischen Halben identisch war. Den Vergleich der Raummaßeinheiten des Habsburger Reiches bis Ende des XIX. Jhs. zeigt auch eine Tabelle. In der Apothekerpraxis sind die wichtigsten die Gewichtsmaße und so werden sie in der Studie detailliert behandelt. Nach unserem heutigen Wissen war die älteste Gewichteinheit das Talent, das 60 Mina enthielt. Eine Mina aus Attika wog 654,9 gr., deren Hälfte 1 römisches Pfund wurde und mit 12 Unzen identisch war. Karl der Große verordnete in seiner Reform ein schwereres, mit 15 römischen Unzen identisches Pfund, das den Namen Karolingerpfund trug. Die im Mittelalter verbreitete Marke skandinavischen Ursprungs wurde zuerst als 2 / 3 Pfund betrachtet, weil sie ungefähr 8 römischen Unzen entsprach. Da sie aber zur Hälfte des Karolingerpfundes näher stand, wurde sie später als 1 / 2 Pfund berechnet. Diese Zweiheit hat sich beim Apotheker- und Handelspfund erhalten: 1 Marke bedeutet 2 / 3 Apothekerpfunde oder 7 2 Handelspfund. Das Apothekerpfund wurde also schon im Mittelalter vom Handelspfund abgesondert. Das Apothekerpfund basierte auf dem klassischen römischen Schema: 12 Unzien machten 1 Apothekerpfund aus. Das Handelspfund aufgrund des Karolingerpfundes enthielt 16 Unzen. Im Jahre 1224 wurde von Friedrich II. auf arabisches Muster das Apothekerwesen reguliert. Der deutsch-römische Kaiser verordnete, daß das „Antidotarium" des französischen Arztes Nicolaus Praepositus (Prévost) als gültig zu betrachten sei, worin auch das Gewichtsystem vom Verfasser festgelegt wurde. Diesem System gemäß bildet 1 Drachme —d. h. ein