Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 87-88. (Budapest, 1979)

TANULMÁNYOK - Littmann, Imre: Theodor Billroth (1829—1894) (német nyelven)

D) Statistik der Amputationen und Resectionen. Von den im Laufe eines Jahres behandelten 685 Kranken sind 62 (9,05 %) gestorben, davon 27 zufolge einer acciden­tellen Wundkrankheit, 7 zufolge Septhämie, 18 zufolge Pyohämie und 2 wegen Teta­nus. Ein Erysipelas ist z. B. nach der Ausrottung eines zervikalen Lymphoms, nach der Eröffnung eines Perinealabszesses, nach Erfrierung des Fusses entstanden. Die 7, an Septhämie gestorbenen Kranken: Retroperitonitis nach der Entfernung eines Mastdarmkrebses in 3 Fällen, nach der Exstirpation von Brustkrebs, vom ichorÖsen Mundhöhlenkrebs, nach der Kieferresektion wegen Zungenkrebs, nach der Exstirpa­tion eines Kiefersarkoms. Der grösste Verdienst dieser vielbändigen, mächtigen Arbeit war, dass die Kranken­geschichte von allen von ihm behandelten Kranken, vom Beginn der Krankheit bis zum Zeitpunkt der Publikation oder bis zum Tode des Kranken beschrieben wurde. Zuvor waren meist nur Erfolg und Wichtigstes von den Chirurgen mitgeteilt, die Misserfolge wurden gerne verschwiegen. Billroth sandte dieses Buch an Pirogov, der folgendes antwortete: „Sie haben zuerst die Wahrheit gesagt." Das entsprach Billroth's Grundprinzipien: „Wahrheit, soweit sie durch menschliches Erkenntnisvermögen er­reichbar ist, Klarheit über das, was wir wissen und nicht wissen, das streben wir an. Wahrheit und Klarheit sind die ethischen Fundamente der Naturwissenschaften wie diejenigen des sozialen Lebens." Das „Handbuch der allgemeinen und der speziellen Chirurgie", eine Arbeit von vielen Bänden („Monumentalwerk") gab er mit Pitha, dem Professor der Wiener I. Chirurgischen Klinik heraus und schrieb es mit zahlreichen Mitautoren. Der erste Band erschien in 1865, der letzte in 1882. In 1869 forderten Billroth und Pitha als Herausgeber Frigyes Korányi auf, folgende Kapitel zu schreiben: 7. Der Milzbrand. 8. Rotz- und Wurmkrankheiten, Malleus et Farciminium malliasmus. Damit beginnt in der Tat der Einzug der ungarischen medizinischen Wissenschaft in die ausländische Literatur. In 1882 stirbt Langenbeck in Berlin und die Universität beruft Billroth auf seine Stelle. Wie lange ersehnte er sich, dass er einst an die Stelle seines Meisters komme! Und siehe, er leistet dieser ausserordentlich ehrenvollen Berufung nicht Folge. Die Universitätsjugend von Wien begrüsst mit einem mächtigen Fackelzug Billroth's Entschluss, dass er Wien nicht verlässt. Im Frühjahr 1887 erkrankte Billroth an einer schweren Pneumonie. Ganz Wien bangte um sein Leben. Als er die Krankheit überstand, stellte ihm die Staatseisenbahn einen Salonwagen zur Verfügung, dass er bequem in sein Landhaus in St. Gilgen fahre. Am 10. Oktober wird der zurückkehrende Professor an seiner Klinik mit grosser Feierlichkeit empfangen, eine Unmenge von Blumen, nicht nur von den Ärzten, sondern von allen Angestellten der Klinik. Am Marktplatz gratulieren die Markt­weiber seiner Frau zu seiner Genesung und als die Wiener Bürger erfahren, dass er sich ein Stückchen pommerischer Torte seiner Jugend wünscht, tragen sie so viele Sandtorten in seine Wohnung, dass seine Frau nicht weiss was mit diesen anzufangen. Er wird sehr gefeiert; als er im Herbst 1887 wieder vorliest, hält er die erste Vorlesung über seinen geliebten Meister Langenbeck. Damals wurde der norddeutsche Fremde wirklich zum geliebten und geehrten Wiener Bürger. Billroth genas aus der Lungenentzündung, wurde aber nie mehr ganz gesund, er

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