Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 87-88. (Budapest, 1979)

TANULMÁNYOK - Littmann, Imre: Theodor Billroth (1829—1894) (német nyelven)

Ovariotomien aus. Er hatte auch gute Ergebnisse bei Operationen an der Milz und an den Nieren. Auch operierte er viele Kröpfe. Er führte Dünndarm- und Dickdarm­resektionen, plastische Operationen der Nase und des Gaumens aus. Er hatte den Ruf des geschicktesten und kühnsten Chirurgen der Welt. Um ihn zu konsultieren kamen Kranke aus Paris, Berlin, Konstantinopel, London, New York, St. Peters­burg, Chicago und Gott weiss woher nach Wien. Billroth operierte auch Pirogov wegen Zungenkrebs. Er wurde auch zum Konsilium beim portugiesischen König nach Lissabon berufen (diese Reise dauerte 12 Tage) und er hatte zahlreiche ähnliche hochadelige Patienten. Billroth beschäftigte sich gerne auch mit Problemen der Feldchirurgie. In 1870 ist der Deutsch-französische Krieg ausgebrochen. Der „Österreicher" Billroth wurde vom furor teutonicus mitgerissen und er stellte sich während der Sommerferien, am 4. August beim Badischen Hilfsverein des Roten Kreuzes mit seinem Schüler Czerny als Freiwilliger in Karlsruhe zur Verfügung. Er ging erst nach Weissenburg, wo er mit seiner bekannten Energie und Mannhaftigkeit aus dem Durcheinander Ordnung schuf, wenn er auch von Früh 5 bis 11 Uhr nachts arbeitete, wie er seiner Frau noch in der ersten Nacht berichtete. Er richtete ein Dominikanerkloster, zwei Schulen und viele Privathäuser als Spitäler ein. Er verschaffte Betten, Bettwäsche, Instrumente, Verbandstoff, Medikamente. Am 9. August schreibt an seine Frau folgendes: „Wir haben die Verwundeten endlich in Betten." Am 1. September wurde Billroth nach Mannheim kommandiert, wohin er die 100 Schwerstverletzten mitnahm. Hier hat er 12 Feldlazaretten mit insgesamt 1442 Betten errichtet. Er führte zahlreiche Bra­vouroperationen aus, z. B. hat er bei Kerzenlicht in einer Wohnung die Arteria subclavia unterbunden. (Wer von uns würde es heute wagen?) Er hat die Arteria femoralis unterbunden, hat im Schultergelenk exartikuliert usw. Sein Buch über seine Kriegserfahrungen ist in 1872 erschienen. Organisation, Arbeitsbedingungen, die Organisation von Lazaretten, Administration, Ausrüstung, Arbeitskraft, Transport der Verwundeten, die Prinzipien der Behandlung der ver­schiedenen Schusswunden, usw. Er machte auch aus den chirurgischen Erfahrungen des Bürgerkrieges der Vereinigten Staaten Gebrauch, die in 1865 publiziert wurden. Die meisten Verletzungen stammten von den aus der Muskete (Luntengewehr) geschossenen Bleikugeln. Billroth griff mit dem Finger (ohne Handwaschen!) in die Wunde und trachtete die Kugel und die Knochensplitter zu entfernen. Das Haupt­problem waren die Infektionen und die Nachblutung, von der seinerzeit noch nicht bekannt war, dass sie auch die Konsequenz der Infektion ist. Bei den Verwundeten war der Hospitalsbrand, das Erysipelas, das Gasödem, die Wunddiphtherie, die putride Infektion, die Pyohämie (eitrige Metastasen) und die Septhämie (Tod) sehr häufig. Darum schreibt Billroth: „Es wäre keinem Chrirurgen ein Vorwurf daraus zu machen, wenn er prinzipiell in allen Fällen von ausgedehnter Splitterfraktur des Femur primär amputiert. ," Die Frage der Wundheilung beschäftigte seit langem Billroth, die seiner Meinung nach „das Alfa und das Omega der Chrirurgie" ist. Listers erster Bericht über die antiseptische Wundbehandlung ist in 1867 erschienen. Billroth begann in diesem Jahr die Beschäftigung mit den die Wundheilung störenden Ursachen. Seiner Meinung nach wird die Vereiterung der Wunde nicht von den Mikroben, sondern von einem

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