Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 81. (Budapest, 1977)
KÖZLEMÉNYEK — ELŐADÁSOK - Kaiser, Wolfram: Az erdélyi orvos és régész, Michael Gottlieb Agnethler tudományos életműve (német nyelven)
auf geistiges Eigentum erheben 7 . Unter diesem Aspekt ist eine bilanzierende Würdigung der eigenständigen Leistungen von Agnethler in seinen halleschen Jahren umso mehr sinnvoll und notwendig. Der am 10. Juli 1719 in Hermannstadt geborene Michael Gottlieb Agnethler entstammt einer durch Ferdinand IL geadelten transsylvanischen Familie; er selbst bezeichnet sich daher während seines Auslandsaufenthaltes jeweils als „Eques" oder als „Nobilis Transilvanus Patrícius Cibinensis" . Der Großvater, Michael Agnethler (1652—1693), war Theologe in Omlasch gewesen, der Vater amtiert als Pädagoge am Gymnasium der Heimatstadt sowie als Prediger in Gerhardsau. Der früh elternlos gewordene Michael Gottlieb Agnethler — der Vater stirbt 1734, die Mutter 1738 — bereitet sich am Gymnasium zu Hermannstadt auf ein vorgesehenes, im einzelnen aber noch nicht festgelegtes Studium vor; wahrscheinlich ist zunächst erwogen worden, den Sohn in die Fußstapfen des Vaters treten zu lassen. Da die 1694 gegründete Universität Halle in diesen Jahren das bevorzugte Ziel der akademischen Jugend des transsylvanischen Raumes darstellt 8, 9 , entschließt sich Agnethler zur Reise in die Saalestadt; hier trifft er gemeinsam mit einigen Landsleuten im Herbst 1742 ein. Sein Immatrikulationsvermerk als Studiosus der Academia Fridericiana Halensis findet sich unter dem Datum des 13. Oktober 1742. MICHAEL GOTTLIEB AGNETHLER IM VERBAND DER HALLESCHEN ARBEITSKREISE Michael Gottlieb Agnethler trifft in der Saalestadt neben einer größeren Anzahl von Studenten aus der engeren Heimat auch einen aus Transsylvanien gebürtigen Hochschullehrer an: es ist der hier seit 1731 als Professor Juris publici et Historiarum tätige Ordinarius Martin Schmeizel (1679—1747), der in diesen Jahren mehrere Beiträge zur südosteuropäischen Geschichte vorlegt und zudem eine ungarische Bibliothek und Bibliographie vorbereitet. Agnethler hört die Schmeizelschen Kollegs, belegt zunächst aber Vorlesungen vorwiegend in der Theologischen und in der Philosophischen Fakultät. Als seine Lehrer im Verband der Theologischen Fakultät, in der Gotthilf August Francke (1696—1769) — der Sohn des großen Pietisten und Pädagogen August Hermann Francke (1663 — 1727) — den locus primus innehat, nennt Agnethler später vor allem den Orientalisten Christian Benedikt Michaelis (1680—1764) und den gelehrten Deisten Sigmund Jakob Baumgarten (1706—1757). Letzterer ist ein Parteigänger des 1740 nach 17jährigem Zwangsexil nach Halle zurückberufenen und weltweit renommierten Professor Matheseos et Juris gentium Christian Wolff (1679—1754) und zählt gleich diesem zu den bedeutendsten Geisteswissenschaftlern seiner Zeit. Baumgarten ist um den Ausgleich von Naturphilosophie und Pietismus 7 Zimmermann, H.-D. : Zur Geschichte der Münzsammlung im Robertinum. In: Johann Heinrich Schulze, ein Vorläufer der halleschen Altertumswissenschaf "t, S. 50—62; Halle 1966. 8 Kaiser, W., u. H. Krosch: Transsylvanischeund ostslowakische Medizinerin Halle (1695— 1750). Wiss Z. Univ. Halle (Math.-naturw.) XIV (1965), S. 581-622. 9 Kaiser, W. : Die Doktordissertationen transsylvanischer Mediziner an der Universität Halle (18. Jahrhundert). Forsch. Volks- u. Landeskd. 16 (1973), S. 37-47.