Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 62-63. (Budapest, 1971)
TANULMÁNYOK - Ruttkay, László: Jessenius mint a wittenbergi egyetem professzora (német nyelven)
dem Tode zu strafenden Frau — wenn auch nicht sein Wort erhebt, doch ein grosses Verständniss für ihre Tat beweist. — Die Ehe benötigt eine Harmonie zwischen den Ehegatten — sagt er in der Einladung —• und wenn dies fehlt, kann in der Frau von einem „tierischen Trieb" enstehende Liebe zu einem anderen Mann erwachsen. Diese kann sich zu einer so starken Leidenschaft steigern, dass sich in solchem die Ehefrau mit einem Ehebruch befriedigen kann, ebenso wie wir in unserem angewachsenen Arger uns erleichtern können, wenn uns eine Tätigkeit — sagen wir das Dreschen — befriedigt. Zu dieser Einladung oder zu der Sezierung am 15. November 1599 gehört die Einladung zur Zergliederung am 9, Januar 1600, wo sich Jessenius energisch, mit scharfer Logik die gegen ihn gerichteten Angriffe abweist. Da sagt er unter anderen: „Warum könnten wir die menschliche Würde mehr verletzen, wenn wir die Leiche einer Frau zergliedern ? Die Würde ist bei den Männern eine noch grössere . . . Da aber die Zuhörer wegen der Erweiterung ihrer Kenntnisse an die Akademie gekommen sind, warum sollen sie von solchen, ihre Kenntnisse erweiternden Aktionen zurückgehalten werden, wie es die Zergliederung eines, in vielen vom jenen des Mannes abweichenden Körpers einer Frau ist ? .. ," 48 Endlich protestierte Jessenius gegen den Vorwurf, dass er alldies nur im Interesse „seines kleinen Nutzens" getan hat. Wenn man sagen würde: das alles unternimmt er aus Ehrgeiz oder Ruhmbegier, könnte er einer solchen Behauptung kaum wiedersprechen, denn es ist wahr, dass man zum letzteren nur durch schöne und grosse Taten erlangt. Gegen eine Gewinnsucht protestiert er aber entschieden, denn als Mensch und Arzt hat er die materiellen Gesichtspunkte nie in Betracht gezogen und gesucht (hier lesen wir den Satz, welchen wir schon ober zitiert haben und laut welchem ihn sein ganzes Leben lang nur das Ziel geführt hat, ein Diener der Wissenschaft, nicht aber ein Sklave des Geldes zu sein). Seiner Lehrtätigkeit dienten auch die Disputen, welche zur Zeit seiner Tätigkeit an der medizinischen Fakultät sehr aufblühten und immer mehr einen wissenschaftlichen Charakter gewannen. Die Traktaten, welche an diesen Disputen vorgetragen wurden, liess dann Jessenius, der an jenen präsidierte, drucken lassen. Sie sind wenig umfangreich, bestehen meistens aus 8-10 gedruckten Seiten, da aber der Themenauswahl und die im Traktat vorgetragenen Darlegungen immer die Ansichten, Argumente und eventuell auch die Konklusionen des präsidierenden Professors — in diesem Falle Jessenius 1 — enthielten, sind auch diese Traktaten als „geistige Kinder" Jessenius' zu betrachten, so dass sie auch die Literatur zu den Werken von Jessenius zählt. Den grössten Teil der auf uns überbliebenen Traktaten können wir in der Budapester Széchényi-Landesbibliothek, in der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und einige von ihnen auch in der Bibliothek der Semmelweis Medizingeschichtlichen Museums auffinden. Es gibt aber hier auch solche, die es nicht einmal Fr. Pick in den übrigen europäischen Bibliothe18 Fr. Pick a. W. 33. S.