Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 62-63. (Budapest, 1971)

TANULMÁNYOK - Ruttkay, László: Jessenius mint a wittenbergi egyetem professzora (német nyelven)

auch die weitere Erhaltung des Niveaus der Medizin — die siegreich vorrücken­den Araber übernommen haben. Es ist aber höchst interessant, dass fast alle der grossen arabischen Ärzte persischer Abstammung sind. So auch Ar Razi (Rha­ses), Ali-Ibn-Abbas (der Verfasser des „Buches der Könige") und auch der grösste: Ibn-Sinna (Avicenna). Die Pflege der Medizin kam dann durch die westlichen Gebieten des Arabischen Weltreiches über Cordova nach den in der Nähe liegenden französischen Montpellier, wo die Akademie vielleicht die älteste medizinische Fakultät in ganz Europa besass. Da aber die Religion der Araber, der Mohamedanismus die Zergliederung der menschlichen Leichen ebenfalls verboten hat, ist die Entwicklung der Anatomie auch in dieser Epoche zurückgeblieben. In Montpellier war die Sezierung auch untersagt und man hat an der me­dizinischen Fakultät sogar verboten, dass die Chirurgen dort eine Prüfung ablegen. So entwickelte sich die Chirurgie derzeit nur in Italien, in der Nähe Neapels, in Salerno, wo eine hochberühmte und auf die damalige Medizin einen grossartigen Einfluss ausübende ärztliche Schule gewirkt hat, ab welcher die Lehrer, die zugleich auch Ärzte waren, eine internationale Körperschaft bilde­ten ; sie waren grösstenteils Laien: Italiener, Araber, Griechen, sogar mehrere von ihnen waren Juden. Hier unterrichtete man auch Chirurgie und hier lernte auch der grösste Chirurg seiner Zeit, der ein französischer Priester war : Guy de Chauliac. Die Vernachlässigung der Anatomie hatte selbstverständig auch eine Folge auf den Rückgang der Chirurgie gehabt. Mit dieser befassten sich in jener Zeit nicht die Ärzte, sondern nur die Wundärzte, die nicht als Ärzte angesehen waren und neben ihnen auch die Barbiere, Bademeister usw. Zwischen ihnen waren aber auch Priester, eher Mönche, die von ihrer kirchlichen Obrigkeit dazu eine Erlaubnis bekamen und die Regel „Ecclesia abhorret sanguinem" nicht folgen mussten. Ausserdem waren unter ihnen von einer angesehener Zahl auch Laien, die sich von irgendwelcher Universität dazu ein Zeugniss versch­afften. Der erste, der schon im XIII. Jahrhundert einen entscheidenen Einspruch gegen diese starke Absonderung der Chirurgie von der Medizin erheben hat war der grosse italienische Arzt: Lanfranco. Als erster hat er sich der damaligen allgemeinen Auffassung entgegengestellt und überall betont, dass man die Chi­rurgie von der Medizin nicht absondern kann und dieser Italiener war der Erste, der verkündete, dass man die Chirurgie im Vergleich mit der Medizin nicht als ein niedriger stehendes „Handwerk" betrachten kann. Ihm, dem Italiener kann die französische Chirurgie für ihren wunderbaren späteren Aufschwung danken, mit dessen Hilfe sie sich in ihrer Entwicklung eine führende Rolle Jahrhunderte langgesichert hat 47 . Im XVI. Jahrhundert ist aber auch in der Medizin eine — Reformation ein­getreten. Es lebten damals die grössten Anatomen: Vesalius aus Brüssel, die Italiener Falloppio und Eustachius und in Padua der grosse Meister von Jesse­4 7 Brunn, W. von: Kurze Geschichte der Chirurgie. Berlin, 1928. 126. S.

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