Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 62-63. (Budapest, 1971)
TANULMÁNYOK - Ruttkay, László: Jessenius mint a wittenbergi egyetem professzora (német nyelven)
den Rechtkreis des Rektors und der Dekanen hergestellt und die Professoren hatte er auch von der Unterfertigung der Konkordienformel befreit. Christian I. regierte aber blos 5 Jahre, denn seine Ausschreitungen jeden Abend, das masslose Trinken untergruben in paar Jahren seine Gesundheit und schon im Jahre 1591 starb er, als er kaum 31 Jahre war. Nach ihm wurde Friedrich Wilhelm sein Onkel mütterlicher Linie, Prinz von Brandenburgs Regent des Kurfürstentums Sachsen. Dieser ernannte kurz darauf Johannes Jessenius, praktizierenden Arzt in Breslau zum Erzieher der Waisen des verstorbenen Fürsten und zugleich auch zum Ärzten am sächsischen Hof. Zwei Jahren danach, im J. 1593 wurde Jessenius, ebenfalls durch den Regenten, nach Wittenberg zum Professor der Anatomie und der Chirurgie ernannt. DIE AKADEMIE IN WITTENBERG ZUR ZEIT DER ERNENNUNG JESSENIUS Als Jessenius im J. 1593 seinen Lehrstuhl an der Akademie in Wittenberg besetzte, hat diese Hochschule die Verluste noch nicht überwindet, welche sie infolge der gewaltsamen Verfügungen des Kurfürsten August 1. erlitten hat. Friedrich Wilhelm war ein konservativ denkender und vor allem ein energischer Mann ; was aber sein Protestantismus anbelangt, ein unerschütterlicher Anhänger der Lehren Luthers. Er war kaum 30 Jahre alt, als er die Regierung in Sachsen übernahm und seine, zehn Jahre dauernde Herrschaft (1591-1602) war eine konsekvente Rückkehr zur Innen- und Aussenpolitik von August I. Am Gebiet der Aussenpolitik hat er sich von der pfalzischen (calvinistischen) Orientation immer mehr losgemacht, führte das Land gegen die Politik Frankreichs und hatte diese immer enger an die Interessen der Habsburger angeknüpft. Hinsichtlich der Religion war auch sein Ziel die Zurückstellung des strengen Lutherismus. Unter der Leitung des Georg Mylius stellte er eine Kommission auf zwecks einer geistigen „Reinigung" d. h. eine Liquidierung der, noch zurückgebliebenen Reste des „Kryptokalvinismus". Dessen Folge war die Entlassung von weiteren 4 Professoren der theologischen Fakultät, 2 der juristischen und einen der medizinischen Fakultät. An der theologischen Fakultät, da dorthin Polykarpus Ley ser nicht zurückkommen wollte, war damals die angesehendste Persönlichkeit Aegidius Hunn n (Hunnius), Schüler dessen Andreas, mit dem August I. die Konkordienformel abfassen Hess. An der ju41 Aegidius Hunn (Hunius) ist im Jahre 1550 in Tübingen geboren, er hat auch an den dortigen Akademie seine Studien vollendet wobei er Schüler von Jakob Andreas wurde. Zwischen 1576-1592 war er Professor in Marburg, wo es ihm gelang gegen die starken Einflüsse des Calvinismus den strengen Lutheranismus zu bewahren. In Wittenberg wirkte er in diesem Sinne weiter. Er war es, der den Regenten Friedrich Wilhelm zum Reichstag in Regensburg begleitete und es war auch hauptsächlich seinem Einfluss zu verdanken, dass dort eine Vereinbarung in den Thesen der Religion mit den Anhängern Calvin's gescheitert war (Friedensburg a. W. 389. S.).