Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 62-63. (Budapest, 1971)
TANULMÁNYOK - Ruttkay, László: Jessenius mint a wittenbergi egyetem professzora (német nyelven)
Bürgermeisters, Katherine Krapp heiratete. Indem aber Luther Wittenberg zu einer weltgeschichtlichen Bedeutung erhoben hat, der vom Geiste des Humanismus tief erfüllte Melanchton hatte als Pedagoge, als Lehrer der Jugend nicht nur auf Wittenberg, sondern auf das ganze damalige deutsche Gebiet, auf seine geistige Entwicklung eine entschiedene Wirkung ausgeübt. In seinem Vorschlag, welchen er mit Luther im J, 1523 dem Kurfürsten vorgelegt hat und welchen er nur als Einführung seiner weiteren Vorschläge beabsichtigte, hat er die feierliche Promotion neu geregelt und infolge seines weiteren Mitwirkens sind auch die Disputen aufgeblüht, die in den letzteren Jahren sehr vernachlässigt worden. Gerade im Interesse des Studiums der Bibel und wegen deren richtigen Interpretation hat er die Wichtigkeit des Unterrichtes der griechischen und hebräischen Sprache sehr emporgehoben und gerade auf seinen Einfluss gelang es dem Fürsten den spanischen Mathias Hadriane und nachdem dieser kurz nachher die Akademie verliess, den in Nordböhmen geborenen Mathias Goldhan (Aurogallus) 24 für Wittenberg zu gewinnen. Der Aufschwung des Ansehens der Akademie und ihrer geistigen Erhöhung, aber besonders die Tatsache, dass Wittenberg zum Zentrum der Religionsbewegungen und damit auch der Ausgangspunkt der Reformation wurde, hat selbstverständlich die Studenten in grosser Zahl nach Wittenberg gelockt und es waren auch viele zwischen diesen, die sich um die Religionsreforme lebhaft interessierten. Die Zahl der Immatrikulierten hat sich stark gehoben. Schon im Jahre 1518 bis zur Osterfest wurden 242 neue Studenten immatrikuliert und in den nachfolgenden Jahren hat sich diese Zahl auf 277,459, dann 579 erhoben 25 . Dies erweckte natürlich die Eifersucht der näherliegenden Städten und Universitäten — Leipzig, Frankfurt an der Oder, Dresden, sogar auch der weiter liegenden Stadt Greifswald — die nicht aufgehört haben ihre Einwohner darauf zu mahnen, dass sie ihre Söhne nicht nach Wittenberg lassen, da dort „der Geist der Rebellion herrscht . Z' 26 . Diese Mahnung hat jedoch nicht viel geholfen und die Auffassung der Jugend 23 Hadriani, Matthias war im XV. Jahrhundert in Spanien aus einer jüdischen Familie geboren. Er lebte länger in Italien, wo er römisch-katholisch wurde. Nach einer kurzen Zeit finden wir ihn aber in den Niederlanden, wo ihm Erasmus eine Lehrerstelle verschaffte. Später ernannte ihn Friedrich der Weise zum Professoren in Wittenberg, aber sein ziemlich raues und hochmütiges Benehmen machten ihn unbeliebt. Schon im J. 1521 bat er den Kurfürsten um Entlassung, womit der Fürst gleich einverstanden war {Friedensburg a. W. 218. S.), 24 Goldhahn (Aurogallus) , Matthias, den man als Nachfolger Hadrianis gewählt hat, stammte aus Nordböhmen und ist in der Stadt Komotau im Jahre 1490 geboren. Er gehörte dem Kreis der Humanisten Lobkovic und Hessenstein an, wirkte seit 1519 in Wittenberg, wo er auch in den hebräischen Studien Melanchton eine sehr nützliche Hilfe leistete. Seine Vorlesungen, die immer geweckt und interessant waren, haben viele Zuhörer in das Auditorium gelockt, wo er vortrug. Als Professor hat er sich glänzend bewährt. 25 Friedensburg a. W. 147 S. 26 Angeblich auf Verordnung ihrer Obrigkeit haben in diesem Jahr 150 Studenten die Akademie verlassen. Nach anderen Quellen waren aber derer weniger, am meisten Priester (Muthefs a. W. 429. S.).