Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 62-63. (Budapest, 1971)

TANULMÁNYOK - Ruttkay, László: Jessenius mint a wittenbergi egyetem professzora (német nyelven)

ScheuerF. Hier lehrte auch in den ersten Jahrzehnten ein Theologe vom grossen Einfluss: Johann von Staupitz*', damals noch Mitglied des Augustiner-Ordens, später der angesehendste Unterstützer Luthers. Hier fungierte eine längere Zeit der höchst konservative und von seiner starren Auffassung berühmte Andreas Bodenstein ab Karlstadt 7 , der nach seiner Geburtsstadt in der Kirchengeschichte kurz als — „Karlstadt" genannt wird. Die ersten Statuten der Universität arbeitete Christoph Scheuerl nach Mustern von westlicher Akademien aus, obwohl er in deren Grundsätzen die, auf be­sondere Verhältnisse von Sachsen beziehenden Wünschen des Kurfürsten in weitgehender Weise in Betracht zog. Gemäss den mittelalterlichen Universitäten bestand auch die in Wittenberg gegründete Akademie aus vier Fakultäten, und zwar aus der theologischen, juristischen und naturwissenschaftlichen Fakultät (hierher gehörte auch die Medizin) und die Fakultät der „Sieben Künste" (septem artes liberales), wo auch Vorlesungen aus der Philosophie stattfinden. Bei der Gründung der Akademie wurden nur 12 Lehrstühle errichtet, an der Fakultät der Medizin wirkte nur allein : Martin Polich von Mellerstadt. An der Spitze der Akademie standen die „Reformatoren". Diese Männer, deren Zahl am Anfang 6 war (später hat sich ihre Zahl vermehrt), waren eigent­lich eine Neuerung an den deutschen Universitäten, denn solche Reformatoren kannte man eigentlich nur an den Universitäten in Italien. Ihre Aufgabe war, dass sie mit der Entwicklung Schritt haltend jene Reforme durchführten, welche dem Fortschritt entsprechen, sie waren aber gleichfalls auch eine allgemeine Aufsichtsbehörde. Reisen nach Italien über Sachsen fuhr, ist er mit dem Kurfürst Friedrich bekannt geworden, welchem es gelungen ist den berühmten Rechtsgelehrten für Wittenberg zu gewinnen. {Friedensburg a. W. 55-56 SS.). 5 Scheurl, Christoph ist im J. 1481 in Breslau aus einer vermögenden Kaufmanns­familie geboren, sein Vater hat aber infolge missgelungener Spekulationen sein Vermögen verloren und darum hat sich der junge Christoph im „billigen" Witten­berg immatrikulieren lassen und lernte dort zwei Jahren. Später setzte er seine Studien in Bologna fort, wo er im J. 1506 zum Doktor der Rechte promoviert wurde. Friedrich von Sachsen ernannte ihn nach Wittenberg zum Professor des Kanonrech­tes. Er blieb aber auch weiter Priester und später wurde er Abt der St. Sebaldus Kathedrale (Friedensburg a. W. 60-61 SS.). 6 Staupitz, Johann stammte aus einer adeligen Familie in Sachsen. Er hat in seinem schon reifen Mannesalter den Doktorat von der Theologie erworben. Dem Ruf des Kurfürsten folgend wurde er Professor der Universität in Wittenberg (1502). Er hatte hier an der Organisierung und an der geistigen Grundlegung der Universität mit Meilerstadt einen wesentlichen Anteil. Er war Mitglied des Augusti­ner-Ordens, dessen Prior er psäter wurde (Kolde, Th. : Die deutsche Augustiner Congregation und Johann Staupitz. Gotha, 1879). 7 Bodenstein von Karlstadt, Andreas wurde im letzten Viertel des XV. Jahrhunderts in Erfurt geboren. Er hat in Köln studiert, wo er sich dem „Thomismus" ange­schlossen hat, dessen Geist er in Wittenberg vertritt, wo er 1504 „magister in arti­bus" wurde. In diesen Jahren kämpfte er schon für den „Scotismus" und in zwei seiner Schriften wollte er dies mit den Lehren des St. Thomas von Aquin in Einklang bringen. Seine Denkweise war starr und wurzelte noch im Mittelalter (Barge, H. : Andreas Bodenstein aus Karlstadt. Leipzig, 1905). a Orvostörténeti Közlemények 62—63

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