Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 57-59. (Budapest, 1971)

TANULMÁNYOK - Schultheisz Emil: Schoretics és a belorvostan tanítása a nagyszombati egyetemen

phiae, dann im Jahre 1774 zum Doktor der Medizin promovierte. Von 1774 bis 1780 war er Comttatsphysikus in Hont, anschliessend von 1780 bis 1792 Physikus der Stadt Pesth und Dirigens primarius des St. Rochus-Krankenhauses; Professor extraordinarius der theoretischen Medizin für Chirurgen seit 1786. Später, schon als Ordinarius, war er siebenmal Dekan der Med. Fakultät und wurde dreimal zum Rector der Universität gewählt. Die Vorlesungen von Michael Schoretics sind in der Handschriftenabteil­ung der ungarischen Akademie der Wissenschaften unter dem Titel: „F. C. N. Stipsics, 1772 Adversariorum ex Collegiis Publias CL D. Michaelis Schoretics" zu finden. Der zweite und dritte Band der Aufzeichnungen stammt aus dem Jahr 1773. Am Titelblatt des dritten Bandes figuriert Stipsics schon als philosophiae doctor. Bd. I. trägt den Titel Complectens morbos, Bd. II. Pathologia specialis, Bd. III. Adversariorum Pathologicorum. Bei der Prüfung der Indices der drei handgeschriebenen Bände der Vorlesungen ist ein Streben nach Vollständigkeit nicht zu verkennen, doch irgendein System, wonach die verschiedenen Krankheitsbilder bzw. die beschriebenen pathologischen Prozesse gruppiert wurden, ist nicht festzustellen. Die Besprechung der einzelnen Krankheitsbilder folgt dagegen einer strengen Einteilung, beginnend mit der Defini­tion, abschliessend mit der empfohlenen Behandlung. Auffallend ist die grosse Zahl der Rezepte, die des öfteren nicht nur im klinischen Teil, sondern auch in Ab­schnitten über spezielle Pathologie zu finden sind. In seinen Vorlesungen bringt Schoretics eine Fülle trefflicher Beobachtungen. Man liest über eine Reihe verschiedener praktisch wichtiger Krankheitsbilder mit zahlreichen epikritischen Angaben. Aber auch die Theorie kommt nicht zu kurz. Wie bei Boerhaave, lässt sich im Ablauf der Vernunftschlüsse auch in der Vor­lesungen von Schoretics die Induktion und Deduktion nicht scharf voneinander trennen, denn bei ihm werden die Phänomene nicht ledeglich in ein vorgefasstes System der heilkundlichen Überlieferung eingeordnet, sondern die Phänomene vermitteln in der Erfahrung neue Erkenntnisse. Ein besonders grosser Teil wird der Empirie eingeräumt. Der Erfahrung muss eine weit grössere Bedeutung beigemessen werden, doziert Schoretics, als es bisher üblich war. Dieser Gedankengang, der hier von Stipsics sehr ausführlich aufge­zeichnet wird, erwäckt im Leser gewisse Analogien mit der bekannten Abhandlung „De empiricis remediis" aus dem Jahre 1753, des ungarischen Boerhaave-Schülers Paul Gyöngyössy. Letztere wurde auch in das Sammelwerk von Haller „Disputa­tiones ad morborum ..." aufgenommen und hatte einem grossen Einfluss auf die spätere medizinischen Literatur. Die Vorlesungen über die epidemischen Krankheiten scheinen ihre Quelle bei Van Swieten zu haben. Es ist eine gewisse Übereinstimmung mit den Aufzeich­nungen von Van Swieten — welche später, 1782 von Stoll unter dem Titel „Consti­tutiones epidemicae et morbi potissimum Lugd. Bat. observati" herausgegeben wurden — nicht zu verkennen. Obwohl litterarische Hinweise fehlen, kann durch das Studium des Textes ein­wandfrei festgestellt werden, dass Schoretics sich auf die iatromechanisch gefärbte Lehre von Boerhaave stüzte, wenn er sich auch in einzelnen Vorträgen weitgehend selbständig zeigt. In der Hauptsache blieb er jedoch der Anschauung treu, dass die Lebenserscheinungen von der Elastizität der Faser und der davon bestimmten Bewegung der Säfte abhängig seien. Allerdings ist es auch zu erkennen, dass in den Vorlesungen von Schoretics bereits die chemische Zusammensetzung der Säfte berücksichtigt wird. Einige Krankheiten, z.B. die Plethora die nach Van Swieten

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