Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 57-59. (Budapest, 1971)

TANULMÁNYOK - Lesky, Erna: A bécsi klinikai oktatás, van Swieten és a nagyszombati orvosi kar megalapítása (német nyelven)

Emerich (1496-1560), und ein Spital, das Bürgerspital, 19 in dem 1554 ein anderer Schüler da Montes, Martin Stopius, Spitalphysicus geworden war. Im gleichen Jahre 1554 kam die Renovation Ferdinands I. heraus, mit der er der Univer­sität ihre neue, bis in die Zeit Maria Theresias dauernde Grundlage gab. 20 Hier ist auch das neue Statut über den klinischen Unterricht verankert. Es trägt, wie dies L. Senf eider 21 au g. führt hat, deutlich die Handschrift Emerichs t der damals die praktische Professur innehatte. Wir lesen in diesem Statut, 22 daß es nach dem Willen des Gesetzgebers ,,vor allen den Professoren der medizi­nischen Fakultät aufgetragen ist, nicht nur im Spital, sondern auch an ihren privaten Krankenbesuchen die Studenten soweit teilnehmen zu lassen, als dies eben ohne Belästigung der Kranken möglich ist, damit sie umso leichter in den Stand gesetzt würden, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden und so wirklich erfahrene Ärzte würden." Ein großes Ziel, die Vereinigung von medizinischer Theorie und Praxis, war ins Auge gefaßt und gesetzmäßig dekretiert. Aber Ferdinand I. hatte es unter­lassen, auch die notwendigen Mittel zur Realisierung seiner Reform bereit­zustellen. Franz Emerich, der unmittelbare Schüler da Montes, war freilich von seiner Sendung noch so erfüllt, daß er versuchte, dieses Ziel auch mit unzu­länglichen Mitteln zu erreichen. Wir wissen von einem Zeitgenossen Emerichs, dem Reichshofrat Georg Eder,' 1[i daß Emerich tatsächlich seine Studenten ans Krankenbett führte. 1560 war Emerich tot. Er hat den Niedergang seiner Fakultät nicht mehr erlebt. Sie ist in der Folge zu einer Vorbereitungsanstalt von Padua herabge­sunken. Die Mission, die ihr Emerich in der Entwicklung des Krankenbett­unterrichtes zugedacht hatte, hat Leyden übernommen. 24 Von dort ist auch jener Mann, Gerard van Swieten (1700-1772), gekommen, der 200 Jahre später Wien zur Pflanzstätte des klinischen Unterrichts machte. Nun erst war die Zeit reif geworden, um das zu bewerkstelligen, was Ferdi­nand I. und sein Leibarzt Franz Emerich 1554 zwar gewollt, aber nicht ver­wirklicht hatten: medizinische Theorie und medizinische Praxis im Unterricht ZU verbinden. Maria Theresia und van Swieten haben es 1754 in einer einzig­artigen Form, in der exercitatio clinica viva, erreicht. Mit der Errichtung der stationären Klinik im Bürgerspital und der Berufung einer Forscherpersönlich­keit von der Leidenschaft eines Anton de Haen (1704-1776) haben sie beispiel­19 Vgl. Weiss, K. : Geschichte der öffentlichen Ansatlten, Fonde und Stiftungen für die Armenversorgung in Wien. Wien 1867. S. 83ff. 20 Vgl. Kink, R. 1, 257ff. 21 Senf elder, L. (zit Anm. 19) 69. 22 Kink, R. 2, 379 f. : .. Id quod maxime Medicae Facultatis Professoribus iniunc­tum esse Volumus, ut nedum in hospitalium, sed aliorum aegrotorum uisitationibus Studio­sos eatenus admittant, quatenus hoc ipsum absque infirmorum grauamine fieri potest, quo facilius Theoriae practicam lungere adeoque periti Medici fieri queant." 23 Eder, G. : Catalogus Rectorum ad annum 1538, S. 74 (zit. nach Aschbach, J. 3, S. 185). 24 Vgl. Lindeboom, G. A. : Herman Boerhaave. The man and his work. London 1968, S. 283ff. 3 Orvostörténeti Közlemények 57—59

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