Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 51-53. (Budapest, 1969)

TANULMÁNYOK - Duka Zólyomi Norbert: Orvosképzés a nagyszombati egyetem orvosi karán

um die Einführung des klinischen Unterrichtes. Die Manöver Störcks und seiner Kreise scheiterten am Wiederstand der Professoren. Die Fesseln des „Conformetur" wurden in vielen Fällen gelockert (Approbierung und Promotion des Kaspar Pancera aus GÖTZ trotz dem Einspruch seiner vorheringen Wiener Lehrer, die Dissertation F. J. Fukers, die Hallers Lehren verföchte, Mathias Collin kritisierte, an Boerhaaves Monopol Kritik übte, die Dissertation J. B. Granjeans mit ihrem Lob auf die von A. Haen verpönte Inokulation usw.). Nicht eingehalten wurden die Vorschrift vom obligaten Philosophiekurs. Die Selbstständigkeit äusserte sich am deutlichsten in der freieren Vortragsmethode der Professoren. Winterl konnte nach seinem Systema proprium vortragen, Trnka und Plenk nach ihren eigenen Lehrbüchern, auch von Shoretich hinterblieben eigene Vortragskonzepte und Prandt bekam ebenfalls, wie die übrigen, das Recht zugestanden, seine Vorträge mit eigenen Erfahrungen und neuen Errungenschaften zu ergänzen. Diese Ergebnisse spiegelten sich dann auch in den neuen Wiener Statuten (1775) wider. Der Autor analysiert ferner detailliert die personellen und materiellen Vorbedin­gungen der Ärzteausbildung, das menschliche und pädagogische Profil der Lehrer, die zwecks Intensivierung des Unterrichtes auch von privaten Opfern nicht zurück­scheuten (Winterl führte seine Schüler auf eigene Kosten auf botanische Exkursio­nen, Trnka verfertigte anatomische Präparate, Prandt und Shoretich gaben unent­geltlich zusätzlichen Unterricht), den Unterrichtsplan, der bis zur Regelung in 1778 [79] (also schon in Ofen) frei vom Wiener Muster zusammengestellt wurde. Die relativ geringe Anzahl der Hörer (sie entsprach etwa Halle in denselben Jahren, in Tyrnau 5 Hörer auf einen Professor in einem Jahrgang) ermöglichte eine äusserste Intensivierung des Unterrichtes (seminärmässig) entgegen dem Wiener „Gross­betrieb". Die materiellen Vorbedingungen waren, im Verhältniss zur Wien, bescheiden, sicherten aber doch den normalen Lehrgang (chemisches Laboratorium, Klinik, botanischer Garten mit 950 Arten—Wien hatte 3 000). Absolute Wertmesser der Ausbildung sind die Dissertationen der Absolventen und die Zeugnisse ihrer Bewährung im spätem Leben. Von den 39 Absolventen­arbeiten — davon 6 waren nur Thesen — teilt der Autor die 33 Dissertationen in verschiedene Gruppen ein, je nach ihrem eigenen Wert (Kompilationen, rein theoretische Arbeiten, eigene Beobachtungen) und ihrer Bedeutung für die ungar­ländische medizinische Entwicklung. Von den 39 Absolventen, so weit bekannt, brachten es 14 zu öffentlichen und staatlichen Funktionen (1 Universitätsprofessor, Stadt- und Kreisärzte, J. Reineggs wurde Leibarzt des Königs von Grusien und spielte dann auch in der Medizingeschichte Russlands eine Rolle), 10 bereicherten die medizinische Litteratur mit ihren Fachschriften, von denen einige europäischen Ruf errangen (Z. T. Husztys „Diskurs über die medizinische Polizei", seine Schrif­ten über die Verbesserung des Apothekerwesens, St. Lumniczers Flora Posoniensis usw.). Die angeführten Fakten bestetigen, dass die neue Fakultät trotz der kaum 5-jäh­rigen Unterrichtsdauer ihre Aufgabe erfüllte: sie legte den Grundstein zur späteren Budapester Fakultät, die europäischen Ruf erlangte, versorgte das Land und auch andere Teile der Monarchie (s. M. Fabi in Zagreb) — wenn auch in geringer An­zahl — mit gebildeten, litterarisch tätigen und auf hoher ethischen Base stehenden Ärzten und verkörperte das Erbe van Swietens, die Reminiszenzen der Glanzzeit der I. Wiener Schule zu einem Zeitpunkt, als die Wiener Fakultät nach van Swietens Tod und infolge anderer Umstände (Abgang Crantz's, Haens Konservativismus, M. Collins Untüchtigkeit) in zeitweiser Stagnation erstarrte.

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