Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 51-53. (Budapest, 1969)

TANULMÁNYOK - Schultheisz Emil: A hazai orvosképzés története a nagyszombati orvosi kar felállításáig

schule. Hier wirkte der namhafte Arzt Michael Ascanius, der für Studenten, die ihre medizinischen Kenntnisse später auf auswertigen Universitäten zu beziehen bestrebten, Vorlesungen in den Grundfächern der Medizin hielt. Diese Ausbildung in den Grundfächern der Medizin war für das Studium der angehenden Mediziner von unschätzbarem Wert. Einer der bedeutendsten Vertreter der Professoren, die diese Grundausbildung übermittelten, war Dr. Paulus Kyr, Stadtphysikus von Brassó (Kronstadt*) in den Jahren 1534—59, zugleich Professor der Philosophie am Collegium Hontericum daselbst. Kyr Hess 1551 unter dem Titel „Sanitatis Studium .. ." ein eigens für angehende Medizinstudenten geschriebenes Buch er­scheinen, das erste medizinische Buch, welches in Siebenbürgen in Druck gelegt wuide. Unter den, medizinische Vorlesungen haltenden Professoren sind Franciscus Páriz-Pápai, Franz Hunyadi, Petrus Monedulatus Lascovius, Friedrich von Monau u. a. m. zu erwähnen. Die Türkenbelagerung machte in Ungarn jeden Hochschulunterricht unmöglich« So besuchten im 16—18, Jh. die ungarischen Medizinstudenten wieder das Ausland» und zwar jetzt vorwiegend die deutschen und niederländischen Universitäten, wo das Studium protestantischer Studenten durch verschiedene Stipendien gefördert wurde. Das Auslandsstudium ungarländischer Studenten hat nicht nur fachliche, sondern auch konfessionelle Gründe. Letzterer Grund bestand auch noch später, nach 1769, der Eröffnung der Medizinischen Fakultät in Nagyszombat. Da die Protestanten in gewissem Masse ihrer Religionsfreiheit erneut verlustig gingen, ergab sich für die Mediziner aus dieser Situation ein besonderes Problem: als Protestanten verweigern sie den Standeseid, welcher eine Passage über die Con­ceptio immaculata Sanctae Mariae Virginis enthält. Eine derartige Formulierung ist aber seit 1647 Bestandteil des Juramentum doctorale in den von Habsburg beherrschten Länder. Den Ausweg gab das Auslandsstudium. Eine interessante Unterrichtsform besonders im 17 —18ten Jh. representieren die ärztlichen Privatschulen, die einige wohlgebildeten praktischen Ärzte besonders in Oberungarn und Siebenbürgen errichteten. Solche Medizinschulen unterhielten u. a. Daniel Fischer, Stadtphysikus in Késmárk**, Johann Weber, Arzt, Apotheker und Bürgermeister von Eperjes***. Karl-Otto Moller's berühmt gewordene „Aca­demia Molleriana" in Besztercebánya (Neusohl****) war überaus frequentiert. Diese praxisnahe Ausbildung ermöglicht ein gründlisches medizinisches Vorstudium, wo­durch dann das eigentliche Universitätsstudium gegebenenfalls wesentlich abgekürzt werden konnte. Die meisten deutschen Medizinprofessoren verlangten von den Besuchern ihres klinischen Kollegs bestimmte Vorkenntnisse. Zu Junckers Collegium clinicum in Halle wurden z. B. nur „Provectiores" zugelassen. Viele der ungarlän­dischen Studenten besassen bereits — Dank den privaten Medizinschulen — diese Vorkenntnisse und galten als Provectiores. Natürlich waren auch die besten Privatschulen nicht im Stande die Funktion einer Medizinischen Fakultät zu übernehmen. Selbst Leopold Kardinal Kollonics schreibt 1689 in seinem „Einrichtungswerk" über die Notwendigkeit einer voll­ständigen, also auch Medizinische Fakultät enthaltenden Universität in Ungarn. Es fehlten auch nicht Pläne, welche eine Einrichtung medizinischen Hochschul­studiums bestrebten. Der vielleicht beste und ausführlichste, jedoch nicht verwirk­lichte Entwurf stammt von Johann Daniel Perlitzi, Komitatsphysikus in Nógrád. * Brasov in Rumänien. ** jetzt Kezmarok in der Slowakei. *** jetzt Presov in der Slowakei. **** jetzt Banská Bystrica in der Slowakei.

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