Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 46-47. (Budapest, 1968)
TANULMÁNYOK - Antall József: A család és az iskola szerepe Semmelweis személyiségének kialakulásában (Német nyelven)
Den Lebensweg der Familie Semmelweis — mit dem selben Familiennamen — können wir im historischen Ungarn bis in das XVL Jahrhundert zurückführen. Die katholischen Semmelweis' lebten im Landteil, der in dem auf den ersten Weltkrieg folgenden Friedensvertrag von Trianon von Ungarn abgetrennt und Osterreich angegliedert worden war und jetzt Burgenland genannt wird, Ihre Spuren können wir in den Dörfern des einstigen Komitat Sopron: in Márczfalva — Marz, Szikra — Sieggraben, Kabold—Kobersdorf, Felsőpéterfa — Oberpetersdorf, und im XVIIL Jahrhundert in Kismarton (Eisenstadt) auffinden [2], Sie entstammten also aus den Reihen der „Heanzen", einem Stamm des ungarländischen Deutschtums, der von der Nachbarbevölkerung ebenso abweicht, wie von anderen Gruppen der heimischen deutschen Nationalität. Vom selben Gebiet stammten Hyrtl, der Anatom, oder auch Ferenc Liszt. Laut Meinung einiger Forscher wären die Heanzen eine Nachkommenschaft jener bereits unter Karl dem Grossen hierher angesiedelten und somit schon zur Zeit der ungarischen Landnahme hier (im Gebiet der späteren Komitate Sopron und Vas) ansässigen Franken, deren selbständigen Charakter auch die späteren bayerisch-österreichischen Ansiedlungen zu ändern nicht vermochten [3]. Durch viele Jahrhunderte lebten da die Heanzen, das avarische und petschenegische Restbevölkerung in sich aufsogende Ungartum, wie auch das slawische Element zusammen. Die wanderfreudigen, unternehmungslustigen, geschickten Heanzen wurden als Händler und wandernde Handwerker in weit abgelegene Landteile im alten Ungarn verschlagen worden. Ob nun die Annahme einer fränkischen Abstimmung zutrifft, oder nicht, Tatsache bleibt, dass die Semmelweis' von einem Gebiet Ungarns herrührten, das von der ältesten, in der Zeit der Gründung des ungarischen Staates hier ansässigen deutschen Volksgruppe bewohnt war. Sie wohnten beweisbar in Ungarn, als die deutsche Einwanderung in grösseren Massen nach der Ausrottung der ungarischen Bevölkerung durch die Türken erfolgte. Im Register der Weinberggemeinde in Márczfalva ist schon im J. 1570 der Name von Merth Semmelweis zu lesen, als eines Weinbergers. Dann im J. 1586 figuriert daselbst der Name von Johann Semmelweis. Im nächsten Jahrhundert bereits sind sie Inhaber eines Hauses in Szikra und man findet sie auch Ím Urbárium der Länderei zu Kabold (1667). Gegen Ende des Jahrhunderts (1682) treffen wir wieder einen Johann Semmelweis an, der sein Brot als Eisenschmied verdiente. Da viele Schriftstücke verloren gegangen sind, besitzen wir nur ein spärliches Licht zur Aufhellung der Vergangenheit, doch seit dem Ende des XVII. Jahrhunderts, von Georg Semmelweis (1670-1725) an, der Ackerwirt in Szikra war, können wir den Weg der Familie ohne Unterbrechung verfolgen [4]. Seine Söhne wanderten nach Eisenstadt ab. Einer von ihnen war Johann Semmelweis, dessen von Teresia Gschaider geborener Sohn, Johann Peter Semmelweis, ein Weinbauer-Hauer (fossor), der Grossvater des weltberühmten Arztes ist. Der Vater Ignác Semmelweis', Josef Semmelweis ist am 30. Januar 1778 in Kismarton geboren. Der Nachkomme der unternehmungslustigen Heanzen brach aus der Welt der Kismartoner Bauer und Hauer heraus: er wurde Geschäftsmann. Nach Buda kam er um die Jahrhundertwende. Im Text seines