Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 46-47. (Budapest, 1968)

TANULMÁNYOK - Lesky, Erna: Semmelweis professzori kinevezésének bécsi iratanyaga 1855-ből (Német nyelven)

zueigen machte und lapidar feststellte: „Der Professor der Geburtshilfe an der Pester Universität kann der Kenntniß der ungarischen Sprache nicht entbehren" Fragen wir nun zum Schlüsse, welche Beweggründe die österreichischen Behörden hatten, im ganzen Verlaufe der Besetzung der Sprachenfrage einen so zentralen Platz einzuräumen, so ergibt sich eine höchst nüchterne Feststel­lung. Es handelte sich für sie um rein praktisch-utilitaristische Überlegungen. Sie leiten sich noch aus der populatiönistisch bestimmten Staatspraxis des Jose­finismus her, die von dem Gedanken bestimmt wurde, daß der größte Reich­tum des Staates in einer möglichst zahlreichen und gesunden Bevölkerung be­stehe. Gute Landwundärzte und gute Hebammen zu haben war, populatiö­nistisch gesehen, erstes Erfordernis einer guten medizinischen Polizei, wie sie Johann Peter Frank und nach seinen Grundsätzen der Protomedicus der Erb­lande, Joseph Andreas Stifft, als Berater der Hofkanzlei bzw. der Studien­Hof­Commission zu verwirklichen versucht hatten. Aber wie sollte man gute Hebammen in den verschiedensprachigen Landesteilen des Vielvölkerstaates ausbilden, wenn ihre Lehrer ihnen das geburtshilfliche Wissen nicht in ihrer Landessprache vermitteln konnten? So hat sich seit dem Beginn des 19. Jahr­hunderts der Grundsatz ausgebildet, bei Besetzung von frei gewordenen Lehr­kanzeln in erster Linie die Kenntnis der entsprechenden Landessprache zu ! \ Abb. 2. : Ah. Entschliessung zum Vortrag des Ministers Leo Grafen Thun-Hohen­stein (Akt. Nr. 3), die Ernennung Semmelweis' betreffend 4 Orvostörténeti Közi.

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