Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 24. (Budapest, 1962)

Die Toten der Schlacht bei Mohács

Zentrum des Gefechtes betrug gut 2 Km in der Länge und 500-600 M in der Breite; die herumliegenden Leichname, auch viele der veren­deten Tiere wurden offenbar in die fertigen Gruben getragen - auf improvisierten Tragbaren, mit Fuhrwerken und auch mit blossen Händen. Diejenigen, die im Laufe der letzten Szenen der Schlacht, den nachträglichem Geplänkel, sowie während der bis zur Stadt Mo­hács und dem Dorfe Lajmér reichenden Verfolgung den Tod fanden, bestattete man in den zu diesem Zwecke gegrabenen kleineren oder grösseren Gräbern. Wer aber war es, der die Toten bestattete? Auf diese Frage finden sich nur in türkischen Quellen Angaben. Im Tagebuch des Sultans, welches während des ganzen Feldzuges von hervorragenden türkischen Historikern geführt wurde, steht unter dem I. September, also dem Tage nach der Schlacht zu lesen, der rumelische „Deftertar" (ungefähr: Leiter des Wirtschaftsamtes) er­hielt den Befehl, die Leichen der Christen zusammenzuklauben und an einer Stelle begraben zu lassen. Vorn 2. September besagt das Tagebuch, der Oberbefehlshaber Ibrahim, sein Adjutant und der Deftertar gingen dahin, „sammel­ten die Leichen und begruben 20 000 Infanteristen, sowie 4000 pan­zerbewehrte Ungarn". Diesen Angaben kann man nur wenig Glauben schenken, sowie überhaupt die türkischen Quellen mit Vorsicht zu gebrauchen sind. Es ist fast sicher dass die Türken ihre eigenen Toten am Schlachtfeld, oder in dessen Nähe bestatteten, wahrscheinlich mehr oder minder nach mohammedanischen Riten. Als sicher ist anzunehmen, dass die Tscharkadschis die toten Un­garn völlig ausplünderten. Es ist auch möglich, obwohl wenig wahr­scheinlich, dass sie einige Hunderte dieser in ihren Augen schmutzi­gen „Christenhunde" begruben. Glaubwürdiger ist der Bericht des Zeitgenossen und berühmten Historikers, Kemalpasazade, der mut­masslich nach Angaben von Augenzeugen abgefasst worden ist. Er schreibt: „Die Leichen von Klein und Gross wurden zur Beute der Wölfe und der Raubvögel, die sich zu dem grauenhaften Schmaus einfanden." 1 Die anwesenden zeitgenössischen türkischen Historiker berichten weiter, dass am dritten Tag der Schlacht 2000 ungarische Gefangene 5 Orvostört. közi. 65

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