Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 21-22. (Budapest, 1961)

Prof. Reinhold F. G. Müller: Durst (und Hunger), bewertet durch indische Ärzte

durchgeführt wird. Kritisch könnte auf eine gewisse Abwertimg der Eigenbedeutung des Durstes geschlossen werden, Da aber wenigstens das Hrdaya als Lehrtext für den berufstätigen Arzt zu beurteilen ist, so ist im Abschluss der betreffenden Abschnitte eine derartige Minderung nur ganz unerheblich für den Durst als Krankheitswertung. Auf alle Fälle ist das betonte Flerausheben des Durstes zu einer besonderen Krankheit merkwürdig, weil auch bei den Indern angenommen werden kann, dass sie als ein nicht so seltenes Ungemach Hunger und Durst in einem Zusamhang empfanden. Dafür finden sich zahlreiche Belege, unter denen hier nur auf einige wundärztliche Berichte verwiesen wird. So wird in Suêruta-Sanhitî sülra° 31, 28 'Hunger und Durst' des erschöpften Menschen erwähnt und beide mit der gleichen Aus­drucksverbindung in der sogenannten Küchenmedizin sütra c 46, 342, wenn auch hier die 'trinkbare' zubereitete Speise den Durst betont. Jedoch nicht nur praktisch wird die Anfügung von Hunger und Durst beachtet, sondern auch grundsätzlich („theoretisch"). So wird in der ausrichtenden Einfühlung sütra­1, 25 als „dem eigenen Wesen angehörig" aufgezählt 'Hunger, Durst, Altern, Tod, Schlaf usw.'. Die gleiche Reihe wird unter dem selben Titel wiederholt in sülra° 24,9, wo eine eigenartige Einteilung von Krankheiten nach ihrer Kraftentwicklung gelehrt wird. Altern, Tod auch Schlaf 40 wurde ärztlich sehr beachtet und so ist es bemerkenswert, dass nach dem vorange­stellten Durst gerade der Hunger keine entsprechende Sonder­bewertung erfuhr. Wenn auch keine bezüglichen ausdrücklichen Begründungen für diesen Lehrausfall in den Medizintexten aufzuzeigen sind, so kämen doch allgemeine Anschauungen als Boden in Betracht, von denen nur eine Richtung etwas berührt wird. Dazu könnten moderne Rückblicke genutzt werden, welche bei geschichtlichen Untersuchungen nie ganz vermeidbar sind, oft überzeugend wirken, jedoch über Entwicklungen indische Denkbahnen dann keine Auskunft geben. So erscheint nach den alten priesterlichen Anweisungen das „Fasten" 41 psychologisch interessant. Aber erst die Erklärung im Satapathabrähmana I, 1, 17 4- zielt der 4 Orvostört. közi. ÂQ

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