Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 20. (Budapest, 1961)

Adattár - Orvostörténeti adatok a Vay család golopi levéltárából (dr. Bendefy László)

ZUSAMMENFASSUNG Medizingeschichtliche Angaben aus dem Archiv von Golop der Familie Vay Dr. László Bendefy Die Familie Vay ist eine der ältesten Ungarns. Sie kann ihren Ursprung verbürgt bis zu den landerobernden Stämmen zurückführen. In der Familie waren mehrere hervorragende Staatsmänner und Soldaten. In den Archiven von Golop und Vaja sind viele wertvolle Daten betreffs der Wirtschafts-, Kultur- und allgemeinen Geschichte unseres Landes zu finden. Dieser Auf­satz möchte einige Angaben aus dem Vay-Archiv von Golop mitteilen. 1. Miklós I. Vay, Ingenieur-General (1756-1824) nahm als junger Mann an der Belagerung von Belgrad Teil, wo eine Bombenexplosion sein rechtes Auge dermassen verletzte, dass er gezwungen war, zu demissionieren. Er zog sich auf sein Gut in Zsolca zurück, sein Augenleiden wurde jedoch so schmerzhaft, dass er zuerst nach Deutschland, dann nach London und Wien reiste, um sich von den berühmtesten Augenärzten behandeln zu lassen. Sein Auge hätte operiert werden sollen, dazu konnte er sich aber nicht ent­schliessen, denn damals war die Gefahr eines tödlichen Ausganges einer sol­chen Operation sehr gross. In London machte er die Bekanntschaft eines Arztes Namens Henry, der sich mit Augenheilung beschäftigte und mehr oder minder ein Kurpfuscher war, welcher einen Augenbalsam eigenen Präparates an die Kranken verkaufte. General Vay kaufte heimlicherweise von einem Assistenten Henry's das Geheimnis der Herstellung des Balsams; das die Gebrauchsanweisung beinhaltende Büchlein Hess er ins Ungarische übersetzen, in Wien drucken und an die armen Augcnleidenden gratis verteilen. 2. D^s Augenleiden des Generals verschlimmerte sich fortwährend. Da­rum wandte er sich brieflich an Prof. Richter in Göttingen, den er person lieh kannte mit der Bitte, ihn doch aufrichtig seine Meinung mitzuteilen: 15* 227

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