Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 15-16. (Budapest, 1959)

Dr. Stanislaw Sokól: Ungarn und Danzig in medizinischer Beziehung im XVI-XVIII. Jahrhundert

einzigen Lehrer der Chirurgenkunst in der Stadt, Beim Eintritt in die Lehre mustte er seinen Taufschein beibringen, um zu be­weisen, dass er ehelich geboren ist. Denn allen Kindern, die nicht in der Ehe gezeugt wurden, war der Weg zum Erlernen eines Handwerks versperrt. Die Zunft der Danziger Chirurgen erfreute sich im XVI. und XVII. Jahrhundert eines guten Rufes. Das Zuströmen der Lehr­linge aus vielen Ländern Europas, aus Deutschland, Holland, Skandinavien, bezeugt das am besten. Unter diesen Schülern befanden sich auch Ungaren. Am 15. V. 1648 trat in die Lehre zum Meister der Chirurgie Claus Schacht ein Junge ein, genannt Hans Conrad Schleif fer, gebürtig in Neusal in Ungarn (fig 2.). Er hat seinen Geburtsbrief vorgelegt und einen dreijähriges Cur­sus beendet. Am 15. X. 1680 trat ein anderer Junge in die Lehre der Chirurgie in Danzig ein. Er trug den Namen Michel Gillow. Sein genauer Geburstort war nicht angegeben und nur eine Notiz wies auf Ungarn als seine Heimat hin. Sein Lehrer war Georg Hubert, ein tüchtiger Chirurg, der bei den öffentlichen Leichen­öffnungen dem bekannten Arzte in Danzig, Ludovico von Ham­men, behilflich war. Der dritte hiess Johannes Netolitzki, war in Skalite gebürtig und trat in die Lehre am 24. XL 1692 ein. Obwohl sein Name echt slawisch klingt und obwohl die Lage seiner Geburtsstadt etwas unklar schien („gebürtig aus Skalite gräntzende an Mähren und Ungarn"), war er ungarischer Bür­ger, was sich auf Grund von anderen Dokumenten bestätigt. Der letzte war Franciscus de Padua Roseletzky aus Bistritz, der am 5. III. 1721 in die Lehre zum Meister Hans Henrich Hansen trat. Nach Beendigung der dreijährigen Lehre in der Werkstätte seines Meisters wurde der Junge zum Gesellen befördert. Nun konnte er Danzig verlassen, um in der Welt sein Brot zu ver­dienen. Natürlich suchten solche Gesellen zuerst in der Nähe von Danzig z. B. in Elbing oder Marienburg eine geeignete Stelle zu finden. Es war aber nicht zu leicht als selbständiger Chirurg sich nieder zu lassen und darum mussten sie zuerst als Gesellen in der chirurgischen Werkstätte arbeiten. Johan Netolitzki war in Elbing als Geselle beim Meister Stobaun tätig gewesen. Seine

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