Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 14. (Budapest, 1959)

Dr. András Daday: Vom ersten Physikus aus dem Komitat Vas

der Physikus sehen. In Abwesenheit des Physikus soll der Chi­rurg die inneren Kranken nach aerztlicher Anweisung behandeln. Chirurgen und Bademeister sollen sich nicht unterstehen bei Fieberkranken Ader schlagen, weil sie damit der Leber und der Milz schaden. Bei unvernünftigem Aderlassen können auch die staerksten Menschen plötzlich umkommen. Er macht sie aufmerk­sam, dass sie sich hüten sollen bei Jungfrauen und Witwen Ader öffnen, weil sie es wegen Fehlgeburt fordern könnten. Wenn je­mand bewusst eine Fehlgeburt abzuleiten wagt, auf den wird das Gesetz des Magistrates als abschreckendes Beispiel nieder­schlagen. Ehrlinger vergass in seinen Instruktionen auch die Pflicht der Apotheker nicht: der Apotheker soll für die Anschaffung der frischen Medikamenten sorgen, bei der Wahl der Grundstoffe, bei der Verfertigung und der richtigen Ausarbeitung der Zu­sammensetzungen soll er die gesetzmaessige Vorschrift einhalten. Er soll sich der Medikamentfaelschung enthalten und soll nicht versuchen für die Medikamente höheren Preis Verlagen, als der gestattete. Ehrlinger erfüllte vollkommen die bei seiner Anstellung über­nommenen Pflichten. Ebenso führten die Apotheker, Chirurgen und Hebammen seine Anweisungen aus. Nur so kann ich es mir vorstellen, dass ich in dem studierten Archivmaterial keine Klage aus dem Komitat Vas fand, hingegen in anderen Komitaten die verschiedensten Eingaben den Magistrat und Statthalterrat beschaeftigen. Die Physiker beneideten einander, Apotheker gerieten in Schwierigkeiten wegen der teueren Medi­kamente, Chirurgen machten Fehler und Hebammen wurden an den Pranger gestellt. Keine gedruckten Werke, keine medizinischen Entdeckun­gen, keine Plaene oder Vorschlaege von weltbekannter Bedeu­tung bewahren den Namen von Ehrlinger. Auch er war nur ein gemeiner Soldat in dem Kriege, welchen hochberühmte Vorgaen­ger für die Verbesserung des ungarischen Santitaetswesens ange­fangen haben. Sein Schwert war das Wissen, die Gewissenschaf­tigkeit, ein weiter Gesichtskreis, Objektivitaet und vor allem die

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