Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 14. (Budapest, 1959)

Festrede von dr. Gyula Vilmon Ministerstellvertreter für Gesundheitswesen

Aus der Reihe der aelteren sei hier diesmal blos der grosse un­garische Polihistor des XVI. Jahrhunderts, János Zsámboki, der Rektor der Universität Greifswald, Ferenc Joel, Der Rektor der Prager Universität, János Jessenius Jeszenszky, ferner Ferenc Pápai Páriz, der erste ungarische Arzt und Sprachgelehrte, der sich in seinen Werken der Muttersprache bediente, und schliess­lich András János Segner, der weltberühmte Physiker und Pro­fessor an der Hallenser Universität erwähnt; sie alle gehörten in ihrem Zeitalter zu den Spitzen der gesamten Medizinwissen­schaft. Die Medizingeschichte eignet sich auch dazu, dass durch ihr Studium der sozialistische Patriotismus der jungen Ärzte gefes­tigt werde. Die französische Revolution schrieb, den Zeitgeist wesentlich verändernd, den gesellschaftlichen Bewegungen eine neue Rich­tung vor. Mehrere ungarische Aerzte haben sich den neuen ge­sellschaftlichen Strömungen ihrer Epoche tatkräftig angeschlos­sen, ja oft eine führende Rolle gespielt. Merei Schoepf verlässt zur Zeit des 1848-er Freiheitskampfes seinen Lehrstuhl, um diesen mit der Uniform der italienischen Monti-Legion zur vertauschen, die bekanntlich in dieser Revolution eine bedeutende Rolle ge­spielt hat. In derselben Zeit hat auch Józsa Oroszhegyi, der da­mals noch kaum bekannte und w r enig anerkannte Arzt aus Sie­benbürgen (Siehe Band 6-7 der „Communicationes ex Biblio­theca Históriáé Medicae Hungarica S. 59 u. f.) seine Vaterlands­liebe unter Beweis gestellt: er war Führer einer Freischar und flüchtete nach der Niederwerfung der Freiheitskämpfer mit mehreren seiner Kameraden nach Rumänien. Semmelweis, damals junger Mediziner in Wien, nahm an der dortigen Märzrevo­lution teil. Das Beispiel, welches Bugát, Flór, Fodor, Lumnitzer, Balassa gaben, beweist, dass Wissenschaft und Patriotismus un­trennbar sind. Aufgabe der Medizingeschichte ist, fortschrittliche Überliefe­rungen, Werte und Erfolge der ungarischen Medizinwissenschaft aufzudecken, Denkwürdigkeiten, die dem grössten Teil der un­garländischen Aerzteschaft kaum bekannt sind. Eine wichtige

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