Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 6-7. (Budapest, 1957)
Dr. TARDY LAJOS: Az első magyar „sub auspiciis” orvosdoktor
Reineggs zur Zarin Katharina. Er kommt und geht einigemal zwischen Sanktpetersburg und Tbilissi, bis der Traktat von Oeorgievsk — wonach Grusien unter russischen Protektorat seine Unabhängigkeit beibehält — zustandekommt. Nachher wirkt Reineggs ziemlich lange als russischer Geschäftsträger am Hofe Heraclius' II., um schliesslich nach Sanktpetersburg zu übersiedeln, dort von 1784 bis zu seinem Tode sein Leben der Heranbildung russischer Wundärzte zu widmen und seine Reisen in Grusien literarisch zu bearbeiten. In dieser Zeit steht er als Direktor an Spitze der Petersburger Schule für Wundärzte — es waren damals viele ungarische Ärzte in Russland tätig, z. B. Ferenc Keresztury, Professor der Chirurgie an der Universität Moskau, ferner János Orlay, der spätere Hofarzst und auch als Historiker berühmt, usw., —, Reineggs versah auch das Amt eines Sekretärs in der Wissenschaftlichen Ärztegesellschaft. Grosszügige neuere Reisen plante Reineggs — Tibet und Indien wollte er besuchen —, doch der frühe Tod verhinderte den kaum Neunundvierzig jährigen daran. Die Geschichte seiner Reise fasste er selbst zusammen, die dann von Gerstenberg 1797 herausgegeben wurde. Dange Zeit war die Ansicht verbreitet, dass er seine Rolle in Grusien grosstuerisch masslos übertrieb. Im Lichte des jetzt erschlossenen und in diesem Werke dargelegten Materials der Archive von Budapest und Tbilissi lässt es sich nunmehr mit voller Bestimmtheit feststellen, dass sich diese irrige Ansicht nur auf den Neid und Unverstand seiner Zeitgenossen zurückführen lässt. Reineggs übertrieb durchaus nicht in der Beurteilung seiner eigenen Tätigkeit, aus Bescheidenheit erwähnte er sogar viele seiner Verdienste gar nicht. Soviel steht fest, dass Jakob Reineggs, der erste „sub auspiciis" promovierte Doktor der Medizin an der Universität Nagyszombat, der in der Geschichte der Grusen als „Jakub bey" gewürdigte Reformator, eine interressante Persönlichkeit in der ungarischen und allgemeinen Geschichte der Medizin, wie auch kulturgeschichtlich betrachtet, es verdient, aus dem Dunkel unverdienten Vergessens herausgeholt und auf jenen Platz gestellt zu werden, auf welchen der Lebenslauf eng verflochten mit der fortschrittlichen Tätigkeil und den Reformen dieses Mannes, in der Ehrenhalle unserer Überlieferungen hindeutet.